Autor/in: Schratze

Kuchen backen Methodisch – Didaktische Überlegung für eine Gruppenbeschäftigung

1. Angaben zur Gruppe.

Meine Gruppe besteht aus zwei Damen, Frau H. und Frau R. Beide Damen wohnen schon längere Zeit zusammen im XXXXXXXXX und haben eine leichte bis mittel schwere kognitive Einschränkung.
Frau H. ist 84 Jahre alt und an einer gemischten Demenz erkrankt (vaskulärer und Alzheimer) mit organisch affektiver Störung, im Gegensatz zu Frau R. ist ihre kognitive Einschränkung fortgeschrittener.
Frau R. ist 87 Jahre alt und ist an einer senilen Demenz erkrankt, leidet an Depressionen, Diarrhö, arterielle Hypertonie, einer chronischen Herzinsuffizienz sowie an der transitorischen Ischämie. Es besteht eine leicht kognitive Einschränkung.

2. Begründung für die Themenwahl.

Das Thema habe ich gewählt, da es anspruchsvoll ist und beide Damen aus einem eigenständigen Haushalt kommen, in dem sowohl eigenständig gekocht als auch gebacken wurde.
Das Angebot ist von der Schwierigkeit her für die Teilnehmerinnen geeignet, da sie keine starken Einschränkungen der Feinmotorik haben. Die Teilnehmerinnen werden gemeinsam am Nachmittag den Kuchen mit weiteren Bewohnern des großen Hauses im Speisesaal zum Kaffee zu sich nehmen.
3. Ziele des Angebotes.


Meine Ziele des Angebotes:

  • Förderung der Feinmotorik
  • Förderung der Wahrnehmung
  • Basale Stimulation (schmecken, riechen, fühlen)
  • Erinnerungspflege, Biografiearbeit
  • Förderung der Kreativität
  • Förderung des Gemeinschaftssinns, soziale Kontakte fördern
  • Handlungsplanung und Durchführung

4. Das benötigte Material.

Beide Teilnehmerinnen haben von mir eine persönliche Einladung erhalten (siehe Seite 9) in welcher steht, wann die Beschäftigung stattfindet und um welches Thema es sich handelt. Da ich die Teilnehmerinnen persönlich abhole, habe ich keine Ortsangabe der Beschäftigung angegeben.

Materialien:

  • 1000g Mehl
  • 500g Butter
  • 500g Zucker
  • zwei Packungen. Backpulver
  • zwei Packungen. Vanillin-Zucker
  • 2Esslöffel. Öl
  • 10 Eier
  • 1x Rührschüssel
  • 1x Waage
  • 1große Tasse
  • 1x Handrührgerät
  • 2x Rührlöffel/Kochlöffel
  • 2x Gugelhupf Backformen
  • 1x Eieruhr
  • 2x Kuchenteller
  • 1 x Messer
  • 2x Esslöffel
  • 1x Pinsel
  • 1x Schale
  • 4x Schürzen
  • 1x Desinfektionstücher
  • 1x Waschlappen
  • 1x Spülmittel
  • 2x Geschirrtücher
  • Abwurf

5. Räumliche Bedingungen.

Die Beschäftigung findet im großen Haus des Brigittenstifts im zweiten Obergeschoss statt. Dort ist ein Wohnbereich mit einer Wohnküche, die ausreichend viel Platz bietet, mit einem großen Tisch und vielen Sitzmöglichkeiten.
Eine Notrufklingel ist vorhanden, so wie ein Telefon. Ein WC ist im ersten Obergeschoss. Toilettengänge werden vor der Beschäftigung von Pflegekräften durchgeführt.

6. Methodisch – Didaktische Überlegungen.

Topfkuchen backen

Vor Beginn der Beschäftigung habe ich alle notwendigen Materialien und Medien bereitgestellt, damit wir direkt ohne Verzögerung beginnen können. Außerdem habe ich für eine angenehme Temperatur im Wohnbereich gesorgt.
Zur Motivation und zum Einstieg stehen und liegen alle Materialien, Küchengeräte und weitere Hilfsmittel für einen Topfkuchen auf dem großen Tisch, der im Wohnbereich zur Wohnküche steht, um den Fokus auf das Thema Backen zu lenken. Getränke und Gläser stehen ebenfalls für eine Trinkpause bereit.

Falls andere Bewohner während der Beschäftigung hinzukommen, können diese gerne teilnehmen. Jedoch gehe ich nicht davon aus, da die anderen Bewohner zu dieser Zeit anderweitig beschäftigt sind.
Beide Teilnehmerinnen sind mobil. Aufgrund der leichten kognitiven Einschränkungen werde ich sie aus dem Wohnbereich im ersten Obergeschoss abholen. Morgens während der Pflegeeinsätze werden die Teilnehmerinnen noch mal an die Beschäftigung erinnert. Jede Teilnehmerin hat eine persönliche Einladung von mir erhalten, auf der alle Daten stehen. Wenn ich beide Teilnehmerinnen abhole, begrüße ich sie mit Namen und erzähle Ihnen von der Beschäftigung.

Am Ort der Beschäftigung angekommen, bitte ich die Damen sich die Schürzen umzubinden, sowie die Hände zu desinfizieren. Wenn nötig, gebe ich ihnen Unterstützung. Um gleich mit der Beschäftigung anzufangen, händige ich ihnen das Rezept (siehe Seite 8) aus. Ich biete beiden Teilnehmerinnen Getränke an.

Ich bitte nun eine Teilnehmerin, alle Zutaten nach Rezept in einer Schüssel zu einem Kuchenteig zusammenzurühren. Sie hat die Wahl, dies mit einem Rührlöffel oder einem Handrührgerät zu tun. Bei dem Handrührgerät frage ich, ob die Teilnehmerin mit dem Umgang des Gerätes vertraut ist. Die zweite Teilnehmerin bitte ich den Backofen vorzuheizen, sowie zwei Gugelhupfformen mit einem Pinsel und Öl einzufetten. Beiden Teilnehmerinnen gebe ich Hilfestellung und biete ihnen bei Problemen meine Hilfe an. Während der Beschäftigung versuche ich die Teilnehmerinnen ans Trinken zu erinnern sowie ein individuelles Gespräch mit ihnen zu führen.

Wenn beide Teilnehmerinnen ihre Aufgaben erfüllt haben, bitte ich sie den fertigen Kuchenteig gemeinsam in die Backformen zu geben, um ihn in den vorgeheizten Backofen zu stellen. Da der Kuchen erst einmal backen muss, bitte ich die zwei Teilnehmerinnen mir beim Abwaschen der benutzten Küchengeräte sowie Hilfsmittel zu helfen. Ich bitte die Teilnehmerinnen danach, die Schürzen abzunehmen. Daraufhin bedanke ich mich bei den zwei Teilnehmerinnen für die Zusammenarbeit und begleite sie zurück in den Wohnbereich im ersten Obergeschoss.

Dann weise ich sie darauf hin, dass ich sie erneut abholen werde, wenn sie möchten, wenn die Backzeit der Kuchen um ist, um diese gemeinsam aus dem Ofen zu entnehmen. Ist die Backzeit um und die Kuchen aus dem Ofen, werden die Kuchen aus den Backformen genommen und auf Kuchenteller bereitgestellt. Daraufhin bringe ich die beiden Teilnehmerinnen erneut in den Wohnbereich des ersten Obergeschosses. Ich bedanke und verabschiede mich.
Ist die Sichtstunde zu Ende, dokumentiere ich die Beschäftigung im Klienten – Kardex der jeweiligen Teilnehmerin.

Eine didaktische Reserve benötige ich hierbei nicht, da ich nicht erwarte, dass die Teilnehmerinnen die Auswahl des Kuchens ablehnen. Überdies ist Einhaltung bestimmter Arbeitsschritte zeitlich fest eingegrenzt.

7. Geplanter Verlauf.

Phase /Zeit: Methodische – Didaktische Aktion Medien
Aktivierungs-
Phase /
Einstieg:

Ca. 10min. KL begrüßt TN mit Namen.

KL begleitet TN zum Ort der Beschäftigung

KL stellt Thema vor

Hauptteil:

Ca. 50min. KL vergibt Aufgaben an Teilnehmer.

Teilnehmer beginnen mit den Aufgaben

Teilnehmer haben Aufgaben erfüllt – fertiger Kuchenteig wird in Formen gegeben und gebacken

KL räumt und wäscht gemeinsam mit Teilnehmer auf

Kuchen ist fertig

  • 1000g Mehl
  • 500g Butter
  • 500g Zucker
  • 2 Packungen Backpulver
  • 2 Packungen Vanillin-Zucker
  • 2 Esslöffel Öl
  • 10 Eier
  • 1x Rührschüssel
  • 1x Waage
  • 1große Tasse
  • 1x Handrührgerät
  • 2x Rührlöffel -Kochlöffel
  • 2x Gugelhupf Backformen
  • 1x Eieruhr
  • 2x Kuchenteller
  • 1 x Messer
  • 2x Esslöffel
  • 1x Pinsel
  • 1x Schale
  • 4x Schürzen
  • 1x Desinfektionstücher
  • 1x Waschlappen
  • 1x Spülmittel
  • 2x Geschirrtücher
  • Abwurf

Abschlussphase

ca. 10min. KL bedankt und verabschiedet sich und begleitet sie zurück in den Wohnbereich.

Topfkuchen Rezept

  • 1000g Mehl
  • 500g Butter
  • 500 g Zucker
  • 2 Packungen Backpulver
  • 2 Packungen Vanillin-Zucker
  • 1Gr.-Tasse Milch
  • 1Esslöffel Öl
  • 5 Eier

Alle Zutaten; Zimmertemperatur!

Butter, Zucker, Vanillin-Zucker, Milch, Öl und Eier schaumig rühren, danach mit Mehl und Backpulver unterrühren. Backformen einfetten mit, Kuchenmasse in die Backformen bis zur Hälfte füllen. In den bei 180° vorgeheizten Backofen stellen und 45 – 60min. Im Backofen backen!

Einladung

Hiermit lade ich Sie recht herzlich
zum Topfkuchen backen

—->>> Bild vom Kuchen

am 10. Januar 2011
um 10:15 Uhr ein.
Ich werde sie persönlich aus dem Wohnbereich abholen.

Mit freundlichen Grüßen
Schratze

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