Autor/in: K.Biesgen

Gruppenbeschäftigung Winter und Weihnachten

Planung der Tagesgestaltung

Beschreibung der Ausgangslage

Thema: Rund um Weihnachten
Ort:
Raum:
Datum:
Zeit:
Dauer: 90min

Vorstellung der Bewohner:

Bewohner 1:
Frau Br., verwitwet, wurde am 01.01.1915 geboren und hat keine Kinder, aber guten Kontakt zu ihrem Neffen. Sie wohnt seit dem 24.05.2002 in diesem Haus und leidet unter Gleichgewichtsstörungen, Schwindel und hat zeitweise eine Desorientierung. Sie hat dieses Jahr einen Herzschrittmacher bekommen und ist nicht mehr so mobil wie früher, was sie nicht versteht. Frau B. ist sehr kontaktfreudig.

Bewohner 2:
Herr W. wurde am 09.10.1919 geboren, er ist verheiratet und lebt seit dem 12.11.2003 im Heim. Seine Frau lebt noch im gemeinsamen Haus und sie haben keine Kinder. Herr W. ist ein sogenannter Eigenbrötler, man bekommt ihn schlecht aus seinem Zimmer, er lehnt Spaziergänge ab, macht bei Veranstaltungen im Haus nie mit. Er gibt seine Zusage bei Veranstaltungen nur, wenn er weiß, es geht um Prüfungen oder Test, wie auch jetzt zu dieser Tagesgestaltung. Herr W. ist Marcumar-Patient und Stomaträger.

Bewohner 3:
Frau B., ledig, wurde am 27.09.1936 geboren, sie wohnt mit ihrer Mutter Frau R. den 30.12.2002 im Hause. Sie hat keine Kinder und leidet unter arterielle Hypertonie und Demenz. Frau B. Puzzelt und spielt gerne in ihrer Freizeit.

Bewohner 4:
Frau W., verwitwet, wurde am 26.08.1922 in Danzig geboren und hat zwei Kinder. Sie kam am 01.12.2004 ins Hehlentorstift, da sie sich nicht mehr allein versorgen konnte und der Tochter es zu viel wurde. In der Freizeit schaut Frau W. gerne fernsehen oder löst Rätsel. Sie leidet unter Herzrhythmusstörungen, Hypertonus und Diabetes Typ II.

Bewohner 5:
Herr S., verheiratet, wurde am 14.04.1927 in Stauropole (Russland) geboren und hat eine Tochter. Er ist am 22.03.2006 ins Heim eingezogen und fühlt sich nach einem Stationswechsel sehr wohl auf der Station. Herr S. leidet unter Arthrose und KHK, um
fit zu bleiben, treibt Herr S. Sport. Er geht seine Runden auf dem Flur, macht Frühsport und fährt sehr gerne Fahrrad.

Bewohner 6:
Frau F., verwitwet, wurde am 12.05.1934 in Celle geboren und hat keine Kinder.
Sie wohnt seit dem 01.07.1998 in diesem Haus und leidet unter Hypertonie, Anämie und CTS. Frau F. trägt ein Hörgerät, lehnt dieses aber eher ab, da sie es nur bei bestimmten Kollegen trägt, dadurch hat sie eine laute Stimme und ist manchmal sehr ungehalten. Bei Veranstaltungen kann sie sich, bis jetzt immer beherrschen und
arbeitet zuverlässig mit.

Didaktische Absicht

Mit meiner Tagesgestaltung möchte ich den Teilnehmer das Thema „Weihnachten“ näher betrachten. Ich habe das Thema ausgewählt, da ich glaube, es fällt jedem Teilnehmer etwas dazu ein, zudem passt es in die Jahreszeit. Mein Ziel ist es, die Teilnehmer gezielt zu beschäftigen. Ich möchte zu Gesprächen anregen und bei den Teilnehmererinnerungen an früher wecken. Die Teilnehmer sollen sich wohlfühlen können. Durch Gespräche und Wörter raten haben die Teilnehmer die Gelegenheit sich näher zukommen, einander besser kennenzulernen und sich auszutauschen.

Außerdem soll es viel Freude und Spaß machen miteinander nachzudenken, in Erinnerungen zu schwelgen, zu basteln und zu singen. Gleichzeitig regt mein Programm die Konzentrationsfähigkeit, die Feinmotorik, das Denkvermögen, den Tast- und Geruchssinn an. Es sollen möglichst viele Sinne bei den TN angeregt werden. In erster Linie soll es aber allen Teilnehmern Spaß und Unterhaltung bringen und eine Abwechslung vom Alltag sein.

Einstieg

Arbeitsablauf: 1. Begrüßung der Teilnehmer und bedanken für Ihr Kommen.

Begründung:

  • Höflichkeit
  • Vermeidung von Isolation
  • Steigerung der Gruppenzugehörigkeit

Arbeitsablauf: 2. Vorstellen der Teilnehmer.

Begründung:

  • Förderung und Vertiefung sozialer
    Kontakte
  • Kontakt zu anderen unbekannten Person
    herstellen

Hauptteil

Arbeitsablauf: 4. Wörter raten.

Begründung:

  • Wortfindung
  • Merkfähigkeit
  • Förderung der Aufmerksamkeit
  • Förderung der Konzentration
  • Steigerung der Motivation
  • Förderung des Langzeitgedächtnisses
  • Förderung des Kurzzeitgedächtnisses
  • Steigerung der Gruppenzugehörigkeit
  • Reaktion und Koordination wird gefördert
  • Förderung der Feinmotorik

Arbeitsablauf: 3. Gesprächsrunde einleiten zum Thema.

Begründung:

  • Erinnerungen wachrufen durch Gespräche
  • Aktivieren des Langzeitgedächtnisses
    erzählen wie es früher war
  • Die Kommunikation anregen & fördern,
  • Austausch von Erfahrungen, Erlebtem
  • Ängste abbauen
  • Förderung des Selbstbewusstseins

Arbeitsablauf: 5. Lied singen
„Es ist für uns eine Zeit angekommen.“

Begründung:

  • Freude am Singen
  • Pneumonieprophylaxe
  • Selbstwertgefühl durch Erkennen von
    vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten
    gestärkt werden

Arbeitsablauf: 6. Basteln für Weihnachten
Dekorative Duft-Orangen
Teller schmücken.

Begründung:

  • Kontakt zu anderen Person herstellen
  • Förderung des Langzeitgedächtnisses
  • Förderung der Fein- und Grobmotorik
  • Förderung der Sinnes-Funktion Tast und Geruchssinn
  • Erfolgserlebnis haben
  • Selbstwertgefühl durch Erkennen von
    vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten
    stärken

Arbeitsablauf: 7.
Lied singen
„Last uns froh und munter sein“

Begründung:

  • Förderung der Aufmerksamkeit
  • Förderung der Konzentration
  • Singen verbessert Atmung und Stimme
  • Förderung der Lernfähigkeit

Arbeitsablauf: 8.
Geschichte:
„Das schönste Geschenk“

Begründung:

  • Spaß daran haben
  • Anregung der Fantasie
  • wieder aufrufen von Wissen aus dem Langzeitgedächtnis

Schlussteil

Arbeitsablauf: 9.
Kaffeetafel, jeder Teilnehmer erhält ein Getränk und Kuchen.

Begründung:

  • gemütliches beisammen sitzen
  • für soziale Kontakte sorgen
  • Förderung der Sinnes-Funktion sehen
  • für ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen
  • Geruchs- und Geschmackssinn anregen
  • Erinnerungen wachrufen

Arbeitsablauf: 10.
Verabschiedung von den Teilnehmern und bedanken für das Mitmachen mit dem Text: „Die vier Kerzen“

Begründung:

  • Höflichkeit
  • Entspannung nach der Tätigkeit
  • Anregen zum Nachdenken

Methodische Umsetzung

Beschreibung der Vorbereitung:

Ich habe mir überlegt, welches Thema ich nehmen kann und bin zum Entschluss gekommen, dass ich mit den Teilnehmern über den Winter und entsprechende Feiertage sprechen möchte und was basteln, da es gerade in die Jahreszeit passt. Ich habe im Internet nach Informationen gesucht wie Lieder, Gedichte, Rätsel, Geschichten, Basteleien oder Spiele.

Nachdem ich einiges an Material zusammen gesucht hatte, setze ich mich an den PC und arbeitetet das Programm aus und überlegte, was ich mit welchem Schritt fördern oder anregen möchte. Ich besorgte die Materialien für die dekorativen Duft-Orangen & den Kuchen (Orangen, Gewürznelken, Nadeln, Dekorband). Ich schrieb das Programm für die Unterlagen, bastelte Einladungen, druckte die Texte, Rätsel, Lieder und Gedichte in passender Größe aus und bereitete die Materialien vor. Dazu gehörte, dass ich für jeden Bewohner einen Teller mit Serviette, Gedicht und Süßem vorbereitete, wo nachher die Orangen dazu gelegt werden.

Für die Tagesgestaltung werde ich Kekse und einen Kuchen backen.

Ich stellte alle, von mir gekauften und ausgesuchten (Dekoration für den Tisch/ Raum) Materialien zusammen und werde Kopien für die Teilnehmer inklusive Reserven anfertigen.

Einige Tage zuvor werde ich die Einladungen persönlich an die Bewohner verteilen und sie immer mal wieder darauf hin ansprechen, sodass sie den Termin nicht vergessen können.

Ich werde am Tag der Tagesgestaltung den Raum vorbereiten, alle Materialien (Bastelsachen, Teller, Servietten, Kekse, Grün, Kuchen, Deko) verteilen respektive alles vorbereiten und den Kaffeetisch eindecken.

Organisation:
  • Programm erarbeiten und ausarbeiten
  • Materialien besorgen
  • Teller vorbereiten
  • Einladungen verteilen
  • Bericht schreiben
  • Kuchen, Kekse backen
  • Kopien anfertigen
  • Tisch eindecken

Absprachen:

  • die Küche hilft mit beim
    • stellt den Kaffee respektive Tee zur Verfügung
  • die Hausmeister helfen mit beim
    • stellen der Tische

Auswahl der Methoden:

Es sollen möglichst viele Sinne bei den Teilnehmern angeregt werden, dadurch entschied ich mich für verschiedene Methoden, um es abwechslungsreich zu gestalten. Es wurde eingearbeitet ein Gedächtnistraining (Wörter raten), Koordination und Förderung der Fein- und Grobmotorik
(Duft-Orangen basteln, Wörter raten), Anregung der Sinnes-Funktionen (Kaffee, Tafel, Duft-Orangen) und Förderung einer Gemeinschaft (Gespräche, Texte, Lieder).
Aber vor alledem war mein Motto, Spaß (allgemein) bei der Tagesgestaltung zu haben.

Material inklusive Reserven:

  • Kärtchen – 32-mal (je 16 gelb/rot)
  • Lieder – je zehnmal
  • Bastelsachen: Orangen, Gewürznelken, Nadeln, Dekorband
  • Teller mit Serviette, Gedicht, Grün und Süßem
  • 1 Kuchen, Servietten, Kerzen, Mineralwasser, Kaffee, Tee, Deko,
  • Geschichte – 1. Mal
  • Text – 1. Mal
  • als Reserve Gedichte (1. Mal), Lieder (zehnmal), Rätsel (1. Mal)

Kosten

Die Kosten für das benötigte Material der Tagesgestaltung hat teilweise das Heim übernommen. Darunter fallen die kompletten Bastelsachen.
Kerzen, Servietten und Dekoration stammen aus meinem Hausgebrauch und wurden nicht speziell für die Tagesgestaltung gekauft. Die Teller werden vom Haus gestellt. Die Zutaten des Kuchens habe ich selbst bezahlt.

Darstellung der Durchführung mit Zeitangaben

Programm

Begrüßung
Vorstellung von den Teilnehmern
Wörter raten
Gesprächsrunde
Lied „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ Zeitangaben in min 15

Duft-Orangen erklären, basteln
Teller verteilen und dekorieren Zeitangaben in min 35

Lied „Lasst uns froh und munter sein“
Geschichte: „Das schönste Geschenk“ Zeitangaben in min 10

Kaffee trinken
Verabschiedung mit dem Text: „Die vier Kerzen“ 30

Ausweichmöglichkeit/ Reserve:

Ich sehe die Gedichte „Vom Büblein auf dem Eis“, „Knecht Ruprecht“, „Kein Schnee“,
die Lieder („Leise rieselt der Schnee“, „Kling, Glöckchen, klingelingeling!“, „Schneewalzer“) und die Rätsel in gewisser Weise als Ausweichmöglichkeit, falls die Gesprächs- oder Bastelrunde früher beendet ist als geplant, da ich nicht einschätzen kann, wie die Beteiligung an der Tagesgestaltung sein wird und vor alledem, wie gut die Teilnehmer mitarbeiten.
Sollte keine Zeit mehr übrig sein, lasse ich die Geschichte: „Das schönste Geschenk.“, weg oder tausche sie mit der Reserve aus.

Reflexion

Am Tag der Tagesgestaltung verlief alles ohne Probleme, bis ich die Bewohner einsammeln wollte. Frau B. hatte es vergessen und schlief noch, Herr S. musste ins Krankenhaus und Frau B. wollte nicht ohne ihre Mutter Frau R. gehen.

Somit hier die Vorstellung der Bewohnerin
Ausgetauschter/in Bewohner 5:
Frau R. wurde am 06.12.1914 geboren, ist verwitwet und wohnt mit ihrer Tochter
Frau B. seit dem 30.12.2002 im Hause. Sie hat gelegentlich Schwindelanfälle, die aber mit den Medikamenten gut unter Kontrolle gehalten werden. Sie nimmt gerne an Aktivitäten im Hause teil und spielt jeden Nachmittag mit einigen Bewohnern des Hauses.

Nach diesen Anlaufschwierigkeiten war ich ein wenig nervös und hatte auch bedenken, wegen Frau B., da sie sehr ängstlich an diesem Tag war und eigentlich nicht mit machen wollte. Es benötigte ein paar Überredungskünste.
Ich begann das Programm und es lief soweit relativ gut, die Gesprächsrunde war ein wenig schleppend und ich versuchte, mit den Fragen die Runde anzuregen. Da ich auf meinem Programmzettel in der Zeile verrutscht bin, ist das (5.) Lied: „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ ausgefallen.

Sonst konnte ich das Programm einhalten. Den Bewohnern hat das Basteln der Duft-Orangen sehr viel Spaß gemacht und sie konnten es gut selbstständig erledigen bis auf Frau B. & ihre Mutter Frau R. diese benötigten ein wenig Hilfestellung.

Nachdem die Orangen fertig waren und auch keine Zweiten mehr gebastelt werden wollten, wurden die Teller zusammengestellt. Jeder war stolz auf seinen Teller, das sah man an den Gesichtern der Bewohner. Die Geschichte und das Gedicht kam auch gut an, ich hätte es aber lauter lesen müssen oder weiterleiten, da Frau F. ihr Hörgerät nicht anhatte, wobei ich sie gebeten hatte es zu tragen.
Nachdem ich die Bewohner auf Zimmer begleitet habe, bedanken sich alle bei mir noch einmal und sagten, dass es großen Spaß gemacht habe. Frau B., die zuvor nicht wollte, war hell auf begeistern und erzählte noch Tage später, wie viel Spaß es machte und zeigte jedem ihre Duft-Orange.

Anlagen

  • Programm, Einladung, Kuchen, Kärtchen
  • Lieder
  • Gedichte
  • Rätsel
  • Bastel-Idee
  • Geschichte

Quellennachweis

  • http://ingeb.org
  • http://www.weihnachtsstadt.de
  • http://www.kindergarten-workshop.de
  • http://www.ihr-geschenkkorb.de
  • http://www.kinder-weihnachten.de
Weitere Quellen zur Gruppenbeschäftigung Winter und Weihnachten
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80 Ideen für die Beschäftigung im Winter. Aktivierung in der kalten Jahreszeit
10 große Winter-Aktivierungskarten

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