Autor/in: Joachim Ehlers

Gedächtnistraining zum Thema Schulzeit

Zum Stundenbeginn

Schulranzen, Griffel mit Griffelkasten, Tintenfass, Schiefertafel, Schwamm, Kreide und Wischtuch, Kugelrechenständer, Schulfoto, Poesiealbum und eine alte Vesper-Box liegen zur Dekoration auf dem Tisch. (Je nachdem, was man davon zur Verfügung hat)

Biografisches Arbeiten:

„Ich bin gerne in die Schule gegangen. Es war für mich eine gute Abwechslung. Zu Hause hatten wir nur Arbeit. In der Volksschule, so hieß die Schule damals, waren alle Jahrgänge zusammen. Ich verstehe heute noch nicht, dass wir so lernen konnten, aber wir haben was gelernt. Und alle aus unserem Jahrgang haben einen guten Beruf gelernt …“

Anregungen zum Gespräch:

Sind Sie gerne zur Schule gegangen?
Wie weit hatten Sie es zur Schule?
Können Sie sich noch an Ihren ersten Schultag erinnern?
Gab es bei Ihnen auch schon eine Schultüte? Was war darin?
Wer war bei der Einschulung dabei? (Mutter, Vater, Oma …)

In welchem Ort war Ihre 1. Schule? Wie groß war Ihre 1. Klasse?
Gab es da auch Rabauken? Wurden die Schüler vom Lehrer bestraft und wenn ja, dann wie?
Hatten Sie eine Freundin oder einen Freund in der Schulzeit?
Wie war der Schulalltag in den Kriegsjahren?
Können Sie sich noch an die Schulmilch erinnern?
Mussten Sie auch ein Stück Holz zum Heizen in die Schule mitbringen?

Gedächtnistraining Wortspeicherübungen:

Wortsammlung:

Was fällt Ihnen zum Thema „Schule“ ein?
Lösung: Hausaufgaben, Bücher, Rohrstock, Tafel, Kreide, Tintenfass …

Welche Fächer hatten Sie in der Schule?
Lösung: Rechnen, Deutsch, Heimatkunde, Naturkunde

Was bedeutet das Wort Leibesübungen?
Lösung: Turnen und Gymnastik

Sprichwörter und Redewendungen:
Sprichwörter rund um das Lernen sammeln und ein Gespräch über den Sinn der Sprichwörter anregen:
>> “Lehrgeld zahlen“, „Die Schulbank drücken“, „Gelernt ist gelernt“, Sich regen bringt Segen“, „Was Hänschen nicht lernt….“, „Manche lernen es nie“, „Manche lernen es nie“, „Etwas von der Pike auf lernen“

Anregungen zum Gespräch:

Welche Hausaufgaben machten Sie gerne? Wo haben Sie Ihre Hausaufgaben gemacht? Hatten Sie manchmal Hilfe dabei? Wurden Sie in der Schule gelobt und wenn, wie? Sammelten Sie auch Fleißkärtchen? Können Sie sich noch an Strafarbeiten erinnern? Mussten Sie auch in der Ecke stehen? Wer von Ihnen hat mit dem Rohrstock Schläge bekommen? Können Sie sich an Ihr Zeugnis erinnern?

Zum Thema:
„Mussten Sie fast jeden Tag etwas auswendig lernen, ein Lied oder ein Gedicht? Z. B. „Der Birnbaum.“ *
Stilblüten aus Schüleraufsätzen vorlesen und als Gesprächsanstoß verwenden.
An welche Namen Ihrer Klassenkameraden können Sie sich noch erinnern?

Gedächtnistraining Denkflexibilität

Teekessel

Gesucht wird ein gemeinsamer Begriff für ein altes Schreibutensil, sowie für den Wärmeschutz der Vögel.
Lösung: Federn

Feine Leute speisen an einer ….., Kinder schreiben auf einer…..
Lösung: Tafel

Der Anfang bleibt

Alle gesuchten Begriffe beginnen mit dem Buchstaben „S“:
Was erinnert uns an den Beginn der Schulstunde? (Schulglocke)
Ein Schulutensil mit Linien drin nennt man ein….? (Schreibheft)
Auf dem …….. können wir erkennen, welches Fach jetzt unterrichtet wird. (Stundenplan)

Überlegen Sie

Was ist heute anders im Schulalltag? Welche Lernmittel gibt es heute, die es früher nicht gab? Welche Funktion hat der Hausmeister?

Anregungen zum Gespräch:
Welche Tugenden sollten in der Schule gefördert werden? Sind Sie oft zu spät gekommen? Erinnern Sie sich noch an ein paar „gute“ Ausreden? Haben Sie eine Ausbildung gemacht und welche? Zu welchem Zeitpunkt wussten Sie, welchen Beruf Sie ergreifen würden?

Zum Thema

Wurden früher Tadel in das Klassenbuch eingetragen?

Gab es eine Schulpflicht?

Welche Schulen werden nicht unbedingt von Schülern besucht? (z. B. Baumschulen oder Hundeschulen)

Welche Schulen besucht man aus Eigeninteresse? (Fahrschule, Skischule, Segelschule, Tanzschule)

Wissen Sie es noch?

Aus welchem Material war Ihr Schulranzen/Ihre Vesperdose?
Lösung: Leder, Segeltuch/Blech …

Wie nannte man die frühere Schrift/heutige Schrift?
Lösung: Deutsche Schrift (Sütterlinschrift)/lateinische Schrift

Wie nennt man den Leiter der Schule?
Lösung: Direktor, früher Schulmeister

Welche Schulen gab es früher?
Lösung: Mädchenschulen, Nähschulen, ….

Wie nannten manche Schüler ihre Schule?
Lösung: Penne

Welcher bekannte Schauspieler spielte in welchem Film einen Schüler?
Lösung: Heinz Rühmann in „Die Feuerzangenbowle“

Wie nennt man jemanden, der nicht lesen kann?
Lösung: Analphabet

Wo haben Sie früher nachgesehen, wenn Sie etwas nicht wussten?
Lösung: Duden, Atlas, Bibel, ….

Anregungen zum Gespräch:
Benutzten Sie auch einen Spickzettel oder haben Sie sich die Lösungen in die Hand geschrieben? Kennen Sie noch andere Tricks?
Wie viele Klassenkameraden hatten Sie?

Zum Thema:

Hatten Sie Spaß am Einmaleins oder am Kopfrechnen? Was war Ihr Lieblingsfach?

Können Sie noch die Spiele „11er Raus“ und „Domino“, die Sie in Ihrer Kindheit sicher oft gespielt haben?

Können Sie das ganze „ABC“ aufsagen? Wer von Ihnen kann es auch noch rückwärts?

>>>Kärtchen in Großschrift bereitlegen. Wer möchte, kann die Buchstaben dazu sortieren.

Gedächtnistraining – Übungen für die Sinne

Akustische Konzentration:

z. B. „Die schönsten Schulgeschichten“, gesammelt von Hannelore Westhoff
Stilblüten aus Schulaufsätzen vorlesen
Schülerwitze erzählen

Kreativ Übungen:
Tintenfleck Bild erstellen:
Ein Blatt Papier wird in der Mitte gefaltet. Auf die eine Blatthälfte spritzt oder tropft man die Tinte und faltet das Blatt erneut zusammen. Man streicht über das Papier, öffnet es wieder – und fertig ist das Zauberbild.

Anregungen zum Gespräch:
Wie sah Ihre Schule aus?
Können Sie sich noch an Ihr altes Klassenzimmer, an die Bänke mit integriertem Tintenfass erinnern?
Wie sah Ihr alter Schulranzen aus?

Können Sie sich noch an ein besonderes Erlebnis aus Ihrer Schulzeit erinnern?
Haben Sie die Schule geschwänzt und wenn, bei welchen Anlässen?

Wurden Sie mit einem Spitznamen gerufen?

Heckten Sie in Ihrer Klasse Streiche aus? Können Sie von einem berichten?

Zum Thema:

Ein altes Schulheft, ein altes Zählbrett können herumgereicht werden.
Können Sie noch in der Sütterlinschrift schreiben?
Hatten Sie noch Schulkleider, Schürzen?
Auch Ärmelschoner und Filzpantoffeln?
Wie war es, wenn man sich nach 50 Jahren wieder im alten Klassenverband trifft?

„Ich kann mich noch gut erinnern: Unser Lehrer rief ´Raustreten´, und alle Schüler traten aus der Bank zum Morgengruß. Oft wurde auch ein Lied gesungen. Bei manchem Lehrer wurden gleich noch ein paar Leibesübungen angehängt. Erst Kniebeugen, danach Strecken. Danach durften wir uns wieder setzen.“

* Die deutsche Literatur des kritischen Realismus im 19. Jahrhundert.
Im Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ von Theodor Fontane ist Plattdeutsch (Ost friesländischer Dialekt) benutzt.

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
ein Birnbaum in seinem Garten stand,
und kam die goldene Herbstzeit
und die Birnen leuchteten weit und breit,
da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl,
der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
und kam in Pantinen ein Junge daher,

so rief er: „Junge, wiste ’ne Beer?“
Und kam ein Maedel, so rief er: „Luett Dirn,
kumm man roewer, ick hebb ’ne Birn“
So ging es viele Jahre, bis lobesam
der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. ’s war Herbsteszeit,
wieder lachten die Birnen weit und breit;

da sagte von Ribbeck: „Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab“
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
trugen von Ribeck sie hinaus, alle Bauern und Buedner mit Feiergesicht
sangen: „Jesus meine Zuversicht“,
und die Kinder klagten, dass Herze schwer:

„He is dod nu. Wer giwt uns nu’ne Beer?“
So klagten die Kinder. Das war nicht recht –
ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
der neue freilich, der knausert und spart,
hält Park und Birnbaum strenge verwahrt. –

Aber der alte, vorahnend schon
und voll Misstrauen gegen den eigenen Sohn,
der wusste genau, was damals er tat,
als um eine Birn’ ins Grab er bat,
und im dritten Jahr aus dem stillen Haus

ein Birnbaumsproessling sprosst heraus.
Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
laengst woelbt sich ein Birnbaum ueber dem Grab,
und in der goldenen Herbsteszeit
leuchtet’s wieder weit und breit.

Und kommt ein Jung’ uebern Kirchhof her,
so fluestert’s im Baum: “Wiste ’ne Beer?”
und kommt ein Maedel, so fluestert’s: “Luett Dirn,
kumm man roewer, ick gew di’ne Birn”
So spendet Segen noch immer die Hand
des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.

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