Autor/in: JoJo

Erinnerungsarbeit in der Pflege

› Geeignete Themen:

1. Schulzeit (früher)
2. Tanzkurs
3. Führerschein
4. erstes eigenes Geld
5. Hochzeit
6. Erster Urlaub.

›Trigger, die mir zur Verfügung stehen:

Zu 1. Schultüte, alte Schulbücher, Rechenschieber
zu 2. Bilder aus der Tanzschule, Musik (Rock ’n’ Roll), Ballettschuhe,
Schallplatten
zu 3. alter Führerschein, Spielzeugautos, Lenkrad, Mercedesstern
zu 4. Lohnzettel, alte Geldscheine, Ledergeldbörse, Vesperdose
zu 5. Hochzeitskleid, Pumps (Stöckelschuhe), Brautstrauß, Torte, Hochzeitsbilder
zu 6. alte Postkarten z. B. aus Schwarzwald, Lederkoffer, Wanderschuhe


›Schule – früher (Wie war es früher in der Schule?)

Frau H. hatte einen Apoplex, sie kann aber mithilfe des Gehwagens ohne Probleme gehen. Sie leidet manchmal unter Schwindel. Sonst ist sie körperlich fit.
Frau H. redet viel über ihre Tochter, und über ihre Freundinnen vom Tennis. Sie liest täglich Tageszeitung und redet meistens mit den anderen Mitbewohnern über diese Themen. Frau H. freut sich aber auch über den täglichen Besuch der Tochter und den Kontakt zum Pflegepersonal.
Sie ist manchmal örtlich nicht orientiert.

Da Frau T. nicht stehen kann, muss sie im Rollstuhl sitzen. Nur mit dem Lifter „SARA“ kann sie gehoben werden. Sie leidet unter Polyarthrose und hat dadurch starke Schmerzen. Frau T. hat hervorragenden Kontakt zu Angehörigen, Bekannten, Pflegepersonal und Mitbewohnern. Außerdem ist sie sehr hilfsbereit. Sie redet viel über ihren verstorbenen Mann und über ihre Heimatstadt Freiburg.
Frau T. nimmt regelmäßig an den, vom Heim angebotenen, Aktivitäten teil.(z. B. Malen, Gesprächskreis, Märchen)
Sie ist sehr gläubig und geht regelmäßig in den katholischen Gottesdienst im Heim und betet viel im Stillen zu ihrem verstorbenen Mann.
Frau T. ist zeitweise räumlich nicht orientiert.

Frau S. ist sehbehindert und hat Parkinson, sie läuft mithilfe des Pflegepersonals und dem Gehwagen exzellent; zeitweise leidet sie unter starken Rückenschmerzen und Schwindel.
Frau S. redet viel von ihren Kindern und von ihrem Ehemann, sowie dem landwirtschaftlichen Betrieb, den sie früher hatten.
Sie hat sehr viel Kontakt zu Mitbewohnern, Pflegepersonal und zu ihrer Familie, die Frau S. jeden Tag im Heim besuchen.
Sie ist zeitweise räumlich nicht orientiert.

›Aktivierungsziele:

Mein Ziel für Frau H. ist, die Erinnerungen an früher zu wecken und sie noch besser in die Gemeinschaft integrieren zu können.

Mein Ziel für Frau T. ist es, sie an die früheren „schönen Schulzeiten“ in ihrer Heimatstadt Freiburg zu erinnern. Und ihre geistige Fähigkeit zu erhalten.

Mein Ziel für Frau S. mit dieser Aktivierung ist, ihre Erinnerungen wecken und das Selbstwertgefühl zu stärken. Sowie die geistige Fähigkeit erhalten und die Sinneswahrnehmung zu fördern.

›Material:

  • Schiefertafel mit Wischlappen
  • Lederschulranzen
  • Alte Lese-, Rechen- und Gedicht-Bücher
  • Kreide
  • Griffel
  • Griffelkasten aus Holz
  • Alte Bilder (Schulbilder, Bilder von Jugendlichen unter Lindenbaum)
  • Rechenmaschine aus Holz mit Holzperlen
  • Alte Texte (wo früher geschrieben wurden in alter Schrift)

›Einstieg:

Begrüßung von jedem Bewohner persönlich. Vorlesen eines Gedichts oder Singen eines Liedes (Habe beides ausprobiert, das Gedicht kam besser bei den Bewohnern an!)

›Geplanter Verlauf:

Fragen stellen, aber auch wenn Diskussionen respektive Gespräche zwischen den Bewohnern aufkommen lassen, Leute ausreden lassen. Mögliche Fragen: – War es früher streng in der Schule? Was für Strafen gab es? – Gab es früher getrennte Klassen? –Haben Sie gerne gelernt? – Waren Sie eine gute Schülerin? – Haben Sie Streiche in der Schule gespielt? – Haben Sie viel gelernt?

›Ende:

Singen eines Liedes und Verabschiedung von jedem Bewohner persönlich.

Weitere Quellen zur Erinnerungsarbeit in der Pflege
Erinnerungsarbeit in der Pflege

Aktivierungsmöglichkeiten durch Biografie- und Erinnerungsarbeit
Erinnerungspflege bei Menschen mit Demenz

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