Autor/in: MRM

Einführung eines regelmäßig stattfindenden Gedächtnistraining

› Situationsanalyse

Das Gedächtnistraining wird in einer geschlossenen Gruppe von sechs Bewohnern des 2. Wohnbereichs des Ursel – Distel Hut – Haus durchgeführt. Die Gruppe besteht aus vier Frauen und zwei Männern. Alle sechs Bewohner leiden unter einer fortschreitenden leichten Demenz, die aufgrund mangelnder Beschäftigung und Einsamkeit ein sich stetig verschlechterndes Gedächtnis zur Folge hat. Zwar sind alle Bewohner persönlich noch orientiert, in der zeitlichen und situativen Orientierung sind aber schon große Ausfälle zu erkennen.

Körperliche Einschränkungen und andere vorhandene Erkrankungen, wie z. B. Diabetes Mellitus spielen keine Rolle in Bezug auf das Gedächtnistraining.
Der Raum ist mit sechs Stühlen ausgestattet, die im Halbkreis formiert werden, sodass eine lockere Gesprächsrunde entstehen kann. Zudem ist der Zugang zu anderen Hilfsmitteln, wie z. B. Zeitungen, Spiele, Tafel usw. jederzeit möglich. Eine Gedächtnistrainingseinheit sollte nicht länger als 45 Minuten dauern.


› Grobziel

Dauerhaftes und regelmäßig stattfindendes Gedächtnistraining mit einer geschlossenen Gruppe von 6 Personen

› Feinziele

  • Wecken des Interesses am Gedächtnistraining
  • Etablieren eines regelmäßigen Gedächtnistrainings
  • Erhaltung und Förderung der geistigen Fähigkeiten
  • Abwechslung vom Alltag
  • Erreichung eines kontinuierlichen Aufbaus

› Methodischer Weg

  • Mit der Wohnbereichsleitung wird ein geeigneter Wochentag koordiniert, an dem das Gedächtnistraining regelmäßig stattfinden soll
  • In Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst wird ein passender Raum hergerichtet, der dann regelmäßig genutzt werden kann. Zudem wird überlegt, welche Hilfsmittel man einsetzen kann.
  • Die geplanten Teilnehmer werden über die Maßnahme informiert und eingeladen
  • Mit dem Sozialdienst wird ein Fragenkatalog erstellt, der als Grundlage für den Verlauf das Gedächtnistraining dienen soll
  • Im Vorfeld wird anhand der vorhandenen Dokumentation ausführliche Informationen über die Teilnehmer eingeholt
  • Der Raum wird so gestaltet, dass jeder Teilnehmer ausreichend Platz hat und etwas zu trinken auf dem Tisch steht

› Geplante Durchführung

(hier wird beschrieben, wie das erste Gedächtnistraining verlaufen soll)

  • Die Teilnehmer werden um 14.15 Uhr auf dem Wohnbereich abgeholt und in den Kommunikationsraum gebracht
  • Begrüßung der Teilnehmer mit Angabe des genauen Datums und Uhrzeit und einer kurzen Erklärung über Sinn und Inhalt dieses Gedächtnistraining
  • Die Teilnehmer stellen sich nach einander vor (Vorname, Name, Geb.-Tag, Alter, Geb.-Ort, Aufenthalt seit, Zimmernummer)
  • Danach werden die Teilnehmer über ihren jetzigen Aufenthaltsort gefragt (Wohnbereich, Institution, Träger, Ort, Stadtteil)
  • Anschließend werden die Teilnehmer gefragt, was sie zum Frühstück und zum Mittagessen gegessen haben und wann sie aufgestanden sind.
  • Zum Abschluss werden mehrere aktuelle Themen aus der Tageszeitung vorgelesen und evtl. über diese dann diskutiert.
  • Gegen 15.00 Uhr werden die Teilnehmer mit dem Hinweis auf die nächste Stunde verabschiedet und wieder auf den Wohnbereich gebracht

› Kritische Reflexion

Die Idee eines Gedächtnistrainings wurde von allen Beteiligten begrüßt. Leider hat es sich als sehr schwierig herausgestellt, das Gedächtnistraining dauerhaft weiterzuführen, da in der Urlaubszeit der Personalmangel noch größer ist und somit man als Schüler voll eingesetzt wird. Zudem kam am Ende der Ferien ein Praktikum hinzu, bei dem ich für acht Wochen nicht mehr im Heim bin (nach dem Praktikum werde ich einen zweiten Anlauf starten). Die durchgeführte Stunde gestaltete sich sehr positiv. Die Teilnehmer waren sehr redselig, vorwiegend bei den aktuellen Themen wurde eifrig diskutiert. Zudem denke ich, dass die Fragen zu Beginn das richtige Schwierigkeitsmaß hatten. Als etwas schwieriger hat sich aber das Erstellen des aufbauenden Fragenkatalogs herausgestellt.

Weitere Quellen zur Einführung eines regelmäßig stattfindenden Gedächtnistraining
Einführung eines regelmäßig stattfindenden Gedächtnistraining

Gedächtnistraining – Wie Gehirnjogging im Alter hilft
120 kostenlose Übungen für das Gedächtnistraining mit Senioren

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