Ein musikalischer Frühlingstag
Frühling steht für das Werden, das Entstehen neuen Lebens.
Die Tage werden länger und milder, der Schnee schmilzt, die Wiesen werden grün und die ersten Blumen beginnen zu blühen.
Die Vöglein zwitschern, überall entsteht neues Leben und die Menschen sind froh, dass der Winter, die kalte dunkle Jahreszeit, endlich zu Ende ist.
Die Menschen lechzen nach Licht, gehen spazieren, füllen die Straßencafés und genießen die ersten Sonnenstrahlen.
Wir wollen mit Euch einen schönen Frühlingstag erleben. Doch zuerst verabschieden wir den Winter mit dem Lied:
Der Winter ist vergangen (Die Brücke, S. 59)
Nachdem wir den Winter verabschiedet haben, begrüßen wir den Frühling mit dem Lied:
Jetzt fängt das schöne Frühjahr an (Die Brücke S. 65)
Froh gestimmt gehen wir auf die Frühlingswiese hinter dem Haus und hören Musik, nach der wir zusammen mit Euch einen Sitztanz machen möchten.
Nachdem wir uns aufgelockert haben, starten wir einen Spaziergang mit dem Lied auf den Lippen:
Das Wandern ist des Müllers Lust
Im Wald hören wir die Vögel singen. Begrüßen wir sie mit dem Lied:
Alle Vögel sind schon da!
Plötzlich hören wir den Vogel, der seinen Namen selbst ruft. Wie heißt er?
Lasst uns jetzt das Lied:
Kuckuck! Kuckuck! Singen.
Hört ihr den streitsüchtigen Kuckuck? Mit wem streitet er sich da?
Singen wir jetzt das Lied:
Der Kuckuck und der Esel.
Von Weiten hören wir Traktoren und schauen nach, was dort passiert.
Der Bauer bestellt das Feld, dazu wollen wir das Lied
Im Märzen der Bauer (Die Brücke S. 65) singen.
Sinnend geht uns ein Gedicht durch den Kopf (Gelegenheit zum Trinken)
Der Osterspaziergang, von Johann Wolfgang von Goethe
Wir sind nun in einem Park angekommen. Auf der Bank belauschen wir ein älteres Ehepaar, hört mal, worüber die beiden reden!
Du Heinrich!
Singen wir zusammen das Lied:
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach (Wechselgesang)
Im Park gehen einige Mütter mit ihren Kindern spazieren, auch hierzu fällt uns ein Lied ein Wisst ihr welches? Es war eine Mutter.
Es herrscht ein fröhliches Treiben in dem Park und wir sehen eine Kneipe, in der wir einkehren wollen. Das Lied hierzu ist:
Im Krug zum grünen Kranze
Im Krug wird Musik gemacht, auch wir wollen mit Euch nach einer Klanggeschichte Musik machen.
Instrumente verteilen … Raten lassen, wie es heißt.
Froh gelaunt mit dem Lied
Es tönen die Lieder (Die Brücke S. 61) auf den Lippen, begeben wir uns auf dem Weg nach Hause. (2 oder 3 stimmig Kanon)
Bevor wir wieder ins Haus gehen, wollen wir den Sitztanz vom Morgen wiederholen.
Nun singen wir das Lied
Über meiner Heimat Frühling (Die Brücke S.270)
Wir wollen auch nicht den Monat vergessen, in dem wir uns befinden und singen nun das Lied
Der Mai ist gekommen (Die Brücke, S.62)
Passend zum Frühling haben wir noch ein Gedicht gefunden.
Frühlingsgedicht
Mit dem Lied
Nehmt Abschied Brüder (Die Brücke S.56)
Wollen wir den Frühlingstag verabschieden und unsere Musikstunde beenden.
Wir hoffen, es hat Euch genauso viel Spaß gemacht, einen musikalischen Frühlingstag zu erleben, wie uns.
Reserve:
Lied:
- Der Frühling hat sich eingestellt
- Die Gedanken sind frei
Gedichte:
- An dem großen Strom
- Frühling
- schöner Frühling komm doch wieder
- Der Frühling ist die schönste Zeit
- Frühlingsbotschaft
- Der Frühling
- Wie die Tage macht der Frühling
- Jeden Morgen in meinem Garten
Zur Raumdekoration:
- Traktor aus Korb mit Frühlingsblumen
- Frühlingsdeckchen
- Schmetterlinge
- Flieder
- Deko Hund
Zum Ablauf:
- Liederbuch „die Brücke“
- Kopien einiger Lieder (siehe Mappe)
- CD „Mistiko Tol + Tol“
- Kopien der Gedichte
- Musikinstrumente für die Klanggeschichte: F 3 Glockenspiele
- F 4 Paar Klanghölzer
- F 3 Triangel
- F 2 Trommeln
- F 1 Xylofon
- F 4 Rasseln
Quellen
- Liederbuch „Die Brücke“
- Internet
- Ergotherapeutin aus dem Alten- und Pflegeheim
Hoffmann v. Fallersleben, 1798–1874
Der Frühling hat sich eingestellt
Der Frühling hat sich eingestellt;
Wohlan, wer will ihn sehn?
Der muss mit mir ins freie Feld,
Ins grüne Feld nun gehn.
Er hielt im Walde sich versteckt,
Dass niemand ihn mehr sah;
Ein Vöglein hat ihn aufgeweckt;
Jetzt ist er wieder da.
Jetzt ist der Frühling wieder da!
Ihm, folgt, wohin er geht,
Nur lauter Freude, fern und nah,
Und lauter Spiel und Lied.
Und allen hat er, groß und klein,
Was Schönes mitgebracht,
Und sollt’s auch nur ein Sträußchen sein,
Er hat an uns gedacht.
Die Gedanken sind frei
1. Die Gedanken sind frei, Wer kann sie erraten, Sie fliehen vorbei, Wie nächtliche Schatten. Kein Mensch kann sie wissen, Kein Jäger erschießen Mit Pulver und Blei. Die Gedanken sind frei! | 2. Ich denke, was ich will Und was mich beglücket, Doch alles in der Still‘, Und wie es sich schicket. Mein Wunsch, mein Begehren Kann niemand verwehren, Es bleibet dabei: die Gedanken sind frei! |
3. Und sperrt man mich ein In finsteren Kerker, Ich spotte der Pein Und menschlicher Werke. Denn meine Gedanken Zerreißen die Schranken Und Mauern entzwei, Die Gedanken sind frei! | 4. Drum will ich auf immer Den Sorgen entsagen Und will Dich auch nimmer Mit Willen verklagen. Man kann ja im Herzen Stets lachen und scherzen Und denken dabei: Die Gedanken sind frei! |
Droste-Hülshoff, Annette von (1797-1848)
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
Da grünt und blüht es weit und breit
Im goldnen Sonnenschein.
Am Berghang schmilzt der letzte Schnee,
Das Bächlein rauscht zu Tal,
Es grünt die Saat, es blinkt der See
Im Frühlingssonnenstrahl.
Die Lerchen singen überall,
Die Amsel schlägt im Wald!
Nun kommt die liebe Nachtigall
Und auch der Kuckuck bald.
Nun jauchzet alles weit und breit,
Da stimmen froh wir ein:
der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
Heine, Heinrich (1797-1856)
Frühlingsbotschaft
Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied,
Kling hinaus ins Weite.
Kling hinaus bis an das Haus,
Wo die Veilchen sprießen!
Wenn Du eine Rose schaust,
Sag, ich lass sie grüßen.
Hölderlin, Friedrich (1770-1843)
Der Frühling
Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde,
Die Tage kommen blütenreich und milde,
Der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehen
Vom Himmel abwärts, wo die Tage entstehen.
Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten
Wie eine Pracht, wo sich Feste verbreiten,
Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele,
So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.
Heine, Heinrich (1797-1856)
Wie die Tage macht der Frühling
Wie die Tage macht der Frühling
Auch die Nächte mir erklingen;
Als ein grünes Echo kann er
Bis in meine Träume dringen.
Nur noch Märchen süßer flöten
Dann die Vögel, durch die Lüfte
Weht es sanfter, Sehnsucht milder
Steigen auf die Veilchendüfte.
Auch die Rosen blühen röter,
Eine kindlich güldne Glorie
Tragen sie, wie Engelsköpfchen
Auf Gemälden der Historie –
Und mir selbst ist dann, als würde ich
Eine Nachtigall und sänge
Diesen Rosen meine Liebe,
Träumend sing ich Wunderklänge –
Bis mich weckt das Licht der Sonne,
Oder auch das holde Lärmen
Jener andren Nachtigallen,
Die vor meinem Fenster schwärmen.
Claudius, Matthias (1740-1815)
Jeden Morgen in meinem Garten
Jeden Morgen in meinem Garten
öffnen neue Blüten sich dem Tag.
Überall ein heimliches Erwarten,
das nun länger nicht mehr zögern mag
Die Lenzgestalt der Natur ist doch wunderschön,
wenn der Dornbusch blüht und die Erde
mit Gras und Blumen prangert.
Karli entdeckt den Frühling
Klanggeschichte
Als Karli an einem Frühlingsmorgen aus dem Fenster schaute, sah er wie die Sonne in sein Zimmer bereits hinein schien.
Glockenspiel
„Juhu!“, freute er sich, „da kann ich ja am Nachmittag hinaus in den Garten gehen.“ Nach dem Mittagessen zog er seine Jacke an, setzte sich sein Stirnband auf und ging er hinaus in den Garten.
Klanghölzer
Plötzlich sah Karli einen Schmetterling herumschwirren. Es war ein Zitronenfalter.
Triangel
Er lief ihm nach, um zu sehen, wo er wohl hinfliegen möchte. Da stolperte er über etwas.
Trommel
Es war ein Maulwurfshügel, den er ganz übersehen hatte. Als Karli den Erdhügel näher betrachtete, sah er, wie sich ein Regenwurm rasant in die Erde verkroch.
Xylofon
Einen Maulwurf konnte Karli nirgendwo entdecken, denn der wohnt unter der Erde, genauso wie die Regenwürmer.
Karli stand auf und sah sich um. Ja – was entdeckte er denn da? Ganz nahe dem Gartenzaun wuchsen wunderschöne Blumen – Schlüsselblumen, Gänseblümchen und noch viele mehr. „Die sind aber schön. Mutti wird sich bestimmt freuen, wenn ich ihr einen Strauß davon pflücke“, sagte Karli, und das tat er auch. Er pflückte einen schönen Strauß.
Rassel
Karli’s Mutter freute sich sehr über den netten Frühlingsgruß aus dem Garten und stellte die Blumen sogleich auf den Küchentisch in eine Vase. Jedes Mal, wenn Karli nun den Strauß betrachtete, erinnerte er sich an diesen schönen Tag im Frühling.
Novalis (eigentlich Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772–1801)
Frühlingsgedicht
Es färbte sich die Wiese grün
Und um die Hecken sah ich blühn,
Tagtäglich sah ich neue Kräuter,
Mild war die Luft, der Himmel heiter.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
und wie das wurde, was ich sah.
Und immer dunkler ward der Wald
Auch bunter Sänger Aufenthalt,
Es drang mir bald auf allen Wegen
Ihr Klang in süßen Duft entgegen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
und wie das wurde, was ich sah.
Es quoll und trieb nun überall
Mit Leben, Farben, Duft und Schall,
Sie schienen gern sich zu vereinen,
Das alles möchte lieblich scheinen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
und wie das wurde, was ich sah.
So dacht ich: ist ein Geist erwacht,
der alles so lebendig macht
Und der mit tausend schönen Waren
Und Blüten sich will offenbaren?
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
und wie das wurde, was ich sah.
Vielleicht beginnt ein neues Reich.
Der lockre Staub wird zum Gesträuch
Der Baum nimmt tierische Gebärden
Das Tier soll gar zum Menschen werden.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
und wie das wurde, was ich sah.
Wie ich so stand und bei mir sann,
Ein mächtiger Trieb in mir begann.
Ein freundlich Mädchen kam gegangen
Und nahm mir jeden Sinn gefangen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
und wie das wurde, was ich sah.
Sie ging vorbei, ich grüßte sie,
Sie dankte, das vergesse ich nie.
Ich musste ihre Hand erfassen
Und sie schien gern, sie mir zu lassen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
und wie das wurde, was ich sah.
Uns barg der Wald vor Sonnenschein
Das ist der Frühling, fiel mir ein.
Kurzum, ich sah, dass jetzt auf Erden
Die Menschen sollten Götter werden.
Nun wusst ich wohl, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Du, Heinrich
F: Du Heinerich, hörst Du die Vögel zwitschern? (liest Zeitung)
M: Ja, Hubertine.
F: Du, Heinerich, riechst Du auch die schöne Frühlingsluft?
M: Ja, Hubertine.
F: Du Heinerich, sind wir nicht ein glückliches, altes Ehepaar?
M: Ja, Hubertine, aber ich wäre noch glücklicher, wenn ich endlich die Zeitung lesen könnte.
F: Du, Heinerich, siehst Du dahinten das junge Paar?
M: Jo. Jo! (ungehalten)
F: Du, Heinerich, die umarmen sich.
M: Mein Gott, no loot se doch.
F; Du Heinerich, ich denk so oft an die schönen Zeiten wie es früher war.
M: Ja, ich auch.
F: Du Heinerich, weißt Du noch, was wir früher gern gemacht haben?
M: Ja, sicher doch, Hubertine, we häbben os geküsst.
F: Im Garten, erinnerst du dich?
M: Dat is all lang her.
F: Du Heinerich und was taten wir sonst noch?
M: Ach, Hubertine, stör mich doch nicht immer, ja, ja gut, wir haben uns umarmt.
F: Du Heinerich, wir haben uns aber auch noch anderweitig beschäftigt.
M: Ma Hubertine, modde we os jetz dor dröfer onderhalde?
F: Ja, Heinerich, ich denke so gerne daran zurück. Las uns das doch noch einmal machen.
M: Aber Hubertine, doch nicht hier vor den Leuten!
F: Ach Heinerich vor 40 Jahren hast du nie nein gesagt, da konntest du nie genug haben. Manchmal wolltest du sogar zweimal hintereinander.
M: Ja, ja ich weiß, da stand ich auch noch im vollen Saft.
F: Du Heinerich, es hat dir ja auch immer oder meistens Freude gemacht.
M: Got jo, et wor ganz schön. Ma wenn eck van den Ärbet kom, wor et ock ganz schön anstrengend. Ma do liets ja ken Ruh, döcks noch föür et äte.
F: Du Heinerich, möchtest du nicht auch noch mal?
M: Ach Hubertine, denk doch an die alten Knochen und wir haben es doch erst vor einem halben Jahr noch gemacht. On ek wiet nie, of eck et noch so richtig kann.
F: Ach Heinerich, so was verlernt man nicht und ich helf Dir auch ein bischen.
M: Mein Gott, Hubertine doch nicht vor all den Leuten hier und wenn dann musst du dich aber umdrehen.
F: Nein Heinerich ich will dich dabei ansehen, dann macht es mir mehr Spaß. Und die Leute waren ja schließlich auch mal jung.
M: Na gut, du alter Quälgeist.
Beide singen, stehen sich gegenüber und klatschen sich gegenseitig in die Hände:
„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“
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