Rahmenbedingungen für eine Stuhlgymnastik
Übungsraum:
- geeigneter Raum (groß, Stuhlabstand 2 m)
- belüftbar sein
- beheizbar sein
- gute Beleuchtung
- Stühle mit Rücken – ohne Armlehne
- rutschfester Fußboden
- Steckdose
- Abstellmöglichkeiten z. B. für Getränke
- Schrank für Sportgeräte
- Erste-Hilfe-Ausrüstung + Telefon (für Notfälle)
- Toiletten in der Nähe
Übungszeit und -dauer:
- Vor dem Frühstück ist es nicht zu empfehlen
- ca. 2 Std. nach einer größeren Mahlzeit
(also ca. 10 Uhr, wenn um 8.00 Uhr Frühstück)
- Reine Gymnastikstunde mit 15min Pause› spielen (z. B. Sitztanz),
Gedächtnistraining (z. B. Gartenarbeit) 45min bis 1 Std.
- Pure Gymnastik (aufwärmen, Gymnastik) 30min
Inhaltsverzeichnis
- 1 Rahmenbedingungen für eine Stuhlgymnastik
- 1.0.1 Übungsraum:
- 1.0.2 Übungszeit und -dauer:
- 1.0.3 Kleidung:
- 1.0.4 welche Personen:
- 1.0.5 wie viele Personen:
- 1.0.6 Gymnastikgeräte:
- 1.0.7 alternativ gehen auch 3 zusammengebundene Strumpfhosen
- 1.0.8 Nicht im Liegen:
- 1.0.9 Aufgaben des Übungsleiters:
- 1.0.10 Zusatzübungen:
- 1.0.11 körperliche Veränderungen im Alter:
- 1.0.12 Aufbau einer Übungsstunde
Kleidung:
- besondere Kleidung ist nicht erforderlich, muss bequem sein
- festes Schuhwerk
welche Personen:
- gemischte Gruppen
wie viele Personen:
- Anzahl muss der Raumgröße› der eigenen Zumutung entsprechen
- man muss alle im Überblick haben
- bei zu großer Teilnahme in 2 Gruppen teilen
Gymnastikgeräte:
mit Geräten ist es abwechslungsreich
- Seidentücher, Halstücher, Handtücher
- Bälle (Soft,- Igel, Noppen, Knautsch Bälle)
- Luftballons Wasserbälle
- Gummibänder (Tera Bänder),
alternativ gehen auch 3 zusammengebundene Strumpfhosen
- Seile, reifen, Kegel
- Gymnastikstäbe, Zeitung
- Bohnensäckchen
- Schwungtuch
- Watte
- Zielwerfen
(großes Bettlaken – Zielscheibe aufmalen – Softbälle – 3x werfen – Punkte zusammenzählen – merken)
Mit Musik geht alles leichter und besser!
Nicht im Liegen:
- zusätzliche Belastung
- grenzt manche Teilnehmer aus
- Kreislauf stellt sich nicht so schnell um
- flache Atmung
- eingeschränkte Sicht zum Übungsleiter
- eingeschränkte Sicht untereinander
- hemmt Kommunikation untereinander
Aufgaben des Übungsleiters:
- alle Teilnehmer aufmerksam beobachten
- Übungen ansagen und vormachen
- nicht einzelne Teilnehmer korrigieren
- Teilnehmer mit Namen ansprechen
- Freude des Übungsleiters muss spürbar sein (er ist der „Motor“)
- jeden Teilnehmer begrüßen› verabschieden
- Übungsleiter sollte als Erstes anwesend sein
- flexibel sein und auf Vorschläge eingehen
- gut vorbereitet sein, inklusive Reserven
Reserve z. B. Lieder oder einen großen Würfel (wer eine 6 würfelt, muss eine Übung vormachen)
Zusatzübungen:
- Entspannungsübungen
- Reaktionsübungen
- Geschicklichkeitsübungen
- Gedächtnistraining
- Konzentrationsübungen
- Partnerübungen
- Spiele
- Singen
- Sitztanz
körperliche Veränderungen im Alter:
deshalb lange Aufwärmphasen
- Muskelmasse reduziert sich
- Knochen werden brüchiger
- Bandscheiben verlieren an Höhe› Elastizität
- Belastbarkeit lässt nach → schnelle Ermüdbarkeit
- Gelenkkapseln, Sehnen, Bänder verlieren an Elastizität
- weniger Gelenkflüssigkeit
- Stoffwechselvorgänge sind verlangsamt
- Die Durchblutung, besonders die Haargefäße lassen nach
- Erkrankungen
- Knorpel-Substanz nimmt ab
- In der Motorik unsicher
Aufbau einer Übungsstunde
- Aufwärmphase
- Aktivierungsphase
- Ausklang Phase
Aufwärmphase:
vorsichtig› locker beginnen (10-15 min)
- Körper aufwärmen
- Durchblutung gefördert
Zu den Lockerungsübungen gehören:
- Klatschen
- Schütteln
- Gehen
- Pendeln
- Schwingen
- Singen
- Atemübungen
- spielerische Übungen mit Handgeräten:
- werfen
- fangen
- zuspielen
Ohne starke Muskelanspannung ausführen!
Beispiel:
- Leichte Armschwünge neben dem Körper.
- Hände kreisen aus dem Handgelenk ein- und auswärts.
- Leichte seitliche Rumpfbeugen.
Aktivierungsphase: (konzentriert› intensiv üben)
Dazu gehören
- Dehn und Stretchübungen
- Haltungsübungen
- Kontrakturen Prophylaxe
- Kräftigungsübungen
Zu 1.)
- Elastizität der Muskeln und Sehnen
- Größeren Bewegungsumfang
Bei Dehnübungen niemals nach Federn!
Beispiel:
- Alle Finger spreizen› schließen.
- Hände, Hintern, Kopf falten, Ellenbogen nach hinten führen.
- Arme und Hände einige Sekunden in unterschiedliche Richtungen strecken.
Zu 2.)
- Stärkung der Rückenmuskulatur, Hals- und Nackenmuskulatur
Auf gleichmäßiges Atmen achten!
Beispiel:
- Langsam Wirbel für Wirbel nach vorne bewegen und genauso wieder aufrichten.
- Aufrechte Haltung, Arme in Vorhalte. Abwechseln rechter› linker Arm so weit wie möglich seitwärts führen. Kopf geht mit.
- Arme› Hände führen die Bewegung des Heranziehens eines Taus von weit oben aus.
Zu 3.)
- erfordern kräftige Muskelanspannung
- Muskulatur besser durchblutet› mit Sauerstoff versorgt
- Förderung von Stoffwechsel› Zellerneuerung im Muskel
Auf gleichmäßiges Weiteratmen achten, zur Verhinderung der Pressatmung!
Beispiele:
- Boxen in allen Richtungen.
- Die Zehen mehrmals kräftig krallen – locker lassen.
- Die Hand zur Faust schließen, locker öffnen.
Ausklang Phase:
(gerne fröhlich› spielerisch)
- Ausklang einer Gymnastikstunde
Beispiel:
- Sitzhockey (Gymnastikstäbe + Schaumstoffball)
- Gerätewandern (Sitzkreis – Bohnensack weiterreichen – bei Kommando andere Richtung oder hinter dem Rücken weiter)
- Bewegungskanon (4x Hände klatschen, 4x Oberschenkel klatschen, 4x Füße stampfen abwechselnd – immer wieder wiederholen und das in vier Untergruppen – erst alle zusammen – 1 Gruppe beginnt – 2. Gruppe setzt ein, wenn 1. fertig ist, mit Händen klatschen)
Weitere Quellen zu den Rahmenbedingungen für eine Stuhlgymnastik
Sitzgymnastik für Senioren
20 min. Senioren-Fitness mit Stuhl