Praxisbesuch im Fach Aktivierung/Rehabilitation Vögel im Winter
Aufgabe:
Planen Sie eine Themenzentrierte Aktivierung mit einer Gruppe von 3 bis 6 Heimbewohnern.
Wählen Sie das Thema, die Methoden, Medien und das Material den Interessen und Fähigkeiten der Teilnehmer entsprechend aus.
Dauer der Durchführung: 45 – 60 Minuten.
Thema dieser TZA: Vögel im Winter
Datum: 10.01.2003
INHALTSVERZEICHNIS
1.0 Vorstellung einer Teilnehmer/in:
1.1 Angaben zur Person
1.2 Medizinische Diagnose
1.3 Soziale Anamnese/Biografie
2.0 Analyse der Ist-Situation/Beschreibung der
Ressourcen und Probleme
2.1 Körperliche Situation
2.2 Psychische und geistige Situation
2.3 Soziale Beziehungen und Teilhabe
2.4 Interessen und Aktivitäten
Inhaltsverzeichnis
- 1 Praxisbesuch im Fach Aktivierung/Rehabilitation Vögel im Winter
3.0 Thema dieser Aktivierung
4.0 Planung und Vorbereitung der Aktivierung
4.1 Teilnehmer bezogene Vorüberlegungen (Wer)
4.2 Inhaltliche Vorüberlegungen (Was) 7
4.3 Realistische Ziele dieser Aktivierung (Warum)
4.4 Organisation (Raum, Einladung usw.) (Wo + wann)
4.5 Auswahl der Methoden (Wie)
4.6 Auswahl der Medien und des Materials (Womit)
4.7 Vorbereitende Aufgaben
4.8 Worauf ich in dieser AKT als Gruppenleiter/in achte
5.0 Durchführung der Aktivierung
5.1 Geplanter Einstieg
5.2 Geplanter Programmablauf
5.3 Geplanter Ausklang
5.4 Lückenfüller
6.0 Nachbereitung
1.0 Vorstellung einer Teilnehmer/in:
1.1 Angaben zur Person
Alter: 79. J.
Geschlecht: weiblich
Statur: schlank
Gewicht: 58 kg
Einzugstermin ins Heim: 17.09.2002
Religion: rk
Familienstand: verwitwet
Pflegestufe: 1
1.2 Medizinische Diagnose
Frau A. leidet unter Demenz, (Vermutung Alzheimer Demenz)
Cerebrovasculare -Insuffizienz, (Gehirn),
– unter chronischem Schwindel
-Rheuma, hauptsächlich in den Kniegelenken
Medikation:
Sepram 20 mg 1-0-0 -Antidepressivum
Stada 400 mg 1-0-0 -Rheuma Kapseln
Arisept 5 mg 1-1-1 -Erinnerung u. Denkvermögen verbessern
-Behandlung bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer Demenz
1.3 Soziale Anamnese/Biografie
Frau A. wurde am 17.04.1923 in der Nähe von Landau in der Pfalz geboren. Während des Krieges arbeitete sie bei der Deutschen Bahn als Chefsekretärin. Da Landau in der Nähe der französischen Grenze liegt, war der Bahnhof kriegswichtig und somit ständig unter Beschuss. Viele jüdische Freundinnen und deren Familien wurden ins Konzentrationslager deportiert und deren Wohnungen und Geschäfte zerstört, und die ständige Angst um das eigene Leben begleitete Frau A. über Jahre hinweg.
Noch während des Krieges –am 15. 08.1944 heiratete Frau A. Ihr Mann zog nach der Hochzeit wieder in den Krieg, und es war nicht klar, ob sie sich jemals wieder sehen würden. Glücklicherweise kehrte er unversehrt zurück und Frau A. zog mit ihm in dessen Heimatort (H. im Kinzigtal). Ihr Mann gründete zu Beginn der 50-er Jahre ein Furnierwerk, das sie mit aufbaute. 1946 kam ihre Tochter zur Welt, 1949 der Sohn und 1969 bekam sie ihre jüngste Tochter.
Der Mann von Frau A. erkrankte Mitte der 80-er Jahre an Krebs und erlitt später noch 3 Herzinfarkte, er hatte einen unbändigen Lebenswillen und lebte trotz seiner Krankheit darüber hinaus bis 1999. Als er dann starb, ist Frau A. in sich zusammengebrochen. Sie schien ohne ihn völlig hilflos und unselbstständig. Allein lebte sie nun in einem großen Haus mit großem Garten, zu dem sie einen solchen Bezug hatte, dass sie unter keinen Umständen fortziehen wollte. Ihre Tochter hatte ihr dringend geraten, nach W. zu ziehen –in eine Wohnung nahe bei ihr.
2-Monate nach dem Tod ihres Mannes musste sie sich einer großen Operation unterziehen, und musste damals in einer Woche zwei Vollnarkosen unterziehen. Und es steht die Vermutung nahe, dass sich ihr Geist nie mehr vollständig davon erholte. Nachbarn von Frau A. teilten der Tochter mit, dass sie immer öfter verwirrt sei und sich seltsam verhalten würde, woraufhin sich Frau A. seit 2000 in neurologischer Behandlung befindet. Bei dem sie sich regelmäßig einfindet (alle 6-Wochen) (Informationen von ihrer Tochter)
2.0 Analyse der Ist-Situation/Beschreibung der Ressourcen und Probleme
2.1 Körperliche Situation
Frau A. hat aufgrund ihrer Demenz Weglauftendenz, und da sie wegen ihres chronischen Schwindels ( Cerebrovasc. Insuffizienz)sehr Sturz gefährdet ist, muss sie zeitweise fixiert werden (wenn sie nicht „unter Aufsicht“ ist). Nach längerem Sitzen fällt ihr das aufstehen sehr schwer wegen Rheuma in den Kniegelenken, sie hört gut. Sie sieht mit einem Auge recht gut, auf dem anderen Auge hat sie Grauen –Star, (Termin beim Augenarzt steht noch an)
2.2 Psychische und geistige Situation
Frau A. ist persönlich orientiert, -erkennt Angehörige situativ teilweise orientiert, zeitlich und örtlich nicht orientiert
2.3 Soziale Beziehungen und Teilhabe
Frau A. hat einen sehr engen Bezug zu ihrer Tochter-die sie regelmäßig besuchen kommt, und sie manchmal mit nach Hause nimmt. Frau A. nimmt immer gern am täglich im Haus stattfindenden Gerontopsychiatrischen Betreuungsangebot für Demente Bewohner Im UG teil. Frau A. ist sehr freundlich und aufgeschlossen. Sie ist immer gern in Gesellschaft von Mitbewohnern, unterhält sich gern. Sitzt gern am Tisch neben Herrn R. Sie fühlt sich da sehr wohl, da sie manchmal meint, er wäre ihr Mann. Sie unterhält sich sehr gern mit ihm, obwohl man ihn fast nicht versteht, wenn er redet, gibt. Da Frau A. jedoch oft in der Vergangenheit lebt, kommt ihr seine Gesellschaft sehr entgegen, da sie sich so um jemand, kümmern kann. Sie sorgt öfters dafür, dass er das Essen zuerst bekommt, da er doch Hunger habe.
2.4 Interessen und Aktivitäten
Sie geht regelmäßig in den im Haus stattfindenden Gottesdienst. Schaut abends gern fern. Hört gern klassische und volkstümliche Musik, machte früher gern Kreuzworträtsel und liest gern in Illustrierten.
3.0 Thema dieser Aktivierung
Vögel (im Winter)
4.0 Planung und Vorbereitung der Aktivierung
4.1 Teilnehmer bezogene Vorüberlegungen (Wer)
Nun hieß es noch die B.W. finden, die gern mitmachen würden. Was sich jedoch auch als recht schwierig erwies, da sehr viele B.W. dement oder sehr verwirrt sind oder ich sie einfach nicht so gut in ihren Interessen kenne um beurteilen zu können welche B.W. in einer Gruppenstunde, zusammenpassen
Also hieß es:
1. Überlegen, wer überhaupt infrage käme, (an Gruppenstunden teilnimmt)
2. Über Gespräche mit den einzelnen B.W. herausfinden, ob ihnen etwas zum Thema einfällt(Bezug zum Thema) hierbei bemerkte ich rasch, dass bei dem Thema, Vögel auch manchen Demenzen B.W. gleich etwas einfiel.
3. Methoden, die ich anwenden möchte nach den Interessen, Fähigkeiten und Ressourcen der B.W. zu gestalten
4. bei B.W-vor allem Dementen B.W. in der Doku. Nachlesen
Frau A.(siehe1.0 u.2.0) wohnt seit 17.09.02 bei uns. Sie leidet unter Demenz. Nach Angabe ihrer Tochter vor allem seit ihr Mann gestorben ist.
Bei ihr ist das Altgedächtnis noch erhalten, ich denke, ihr fällt zu dem Thema bestimmt einiges ein.-Erinnern
da Sie immer gern in Gesellschaft ist, lade ich auch Sie ein, Sie ist sehr erfreut als ich sie einlade. Die Aktivierung ist evtl. auch eine Möglichkeit, Frau A. in ihren Ressourcen besser kennenzulernen.
Frau S.
Sie hört recht gut, sieht gut, benötigt Hilfe bei AEDL’s, (Vergesslich)
Seit Mitte letztes Jahres ihre Tochter gestorben ist, wirkt sie meist sehr traurig, meine Gruppenstunde kann sie vielleicht für einen Moment aufheitern Sie eine sehr zurückgezogene Frau, ich werde versuchen ihr Interesse an meiner Gruppenstunde zu wecken, sie ist orientiert, -sitzt jedoch meist im Aufenthaltsraum allein im Sessel und unterhält sich kaum mit anderen B.W. Da ich in der Pflege noch kaum bei ihr war, sie hauptsächlich vom Speisesaal kenne, jedoch den Eindruck habe etwas Abwechslung würde ihr sicher guttun möchte ich sie gern zu meiner Aktivität einladen
Ich setzte mich zu ihr u. stellte ihr einfach die Frage: Was ihr zum Thema Vögel einfalle? -Sie meinte nach kurzem Überlegen: Es ist schön, die Vögel beim Fliegen zu beobachten und zeigte auf die Tauben auf dem Dach gegenüber und nachdenklich meinte sie noch, die hätten es gut, sie können hinfliegen, wo sie wollen. Auch hoffe ich, dass Sie so evtl. andere B.W. etwas kennenlernen kann und sich in Zukunft wieder etwas mit anderen unterhält. (mehr Mut und Selbstzufriedenheit, weniger Traurigkeit)
Frau E. wohnt seit August 2002 bei uns, sie ist etwas Gang unsicher durch Gleichgewichtsstörungen. Sie ist aber mit dem Rollator völlig selbstständig in allen AEDL’s. Sie sieht gut, hört aber etwas schlecht, sie leidet zeitweise an Alters-Depressionen, ist voll orientiert, (manchmal etwas vergesslich). Sie ist sehr religiös, sie freut sich meist, wenn etwas, geboten ist. Als ich ihr von meinem Praxisbesuch erzählte und das Thema erwähnte, fiel ihr sofort ein Lied, das sie früher immer mit ihrer Nichte gesungen hatte, ein: kommt ein Vogel geflogen, setzt sich nieder auf meinem Fuß, das wir gleich miteinander sangen, Sie freute sich sehr über meine Einladung und sagte mit Freuden zu (die letzten Tage depressiv, da Frau W. verstorben ist)
Frau Fl. Wohnt seit 14 –Jahren im Haus. Sie ist völlig selbstständig in allen AEDL’s Sie ist geistig voll orientiert (zeitlich, räumlich, situativ, persönlich). Frau F. benötigt einen Rollstuhl durch schwere Gonarthrose, bewegt sich jedoch völlig selbstständig damit, sie hört gut, hat beginnenden Grauen-Star. Als ich sie frage, meint sie werde mal schauen, ob sie Zeit hat. Sie komme dann um halb 10 selbst runter.
Frau A. ist größtenteils in ihrem Zimmer, sie mag die Ruhe. Sie ist in allen Bereichen voll orientiert und selbstständig, sieht gut, hört auf dem rechten Ohr nichts mehr und auf dem linken noch wenig. Sie sitzt im Speisesaal neben Frau Fl. Als ich mit Frau Fl. Über die Aktivität Rede hört sie interessiert zu und ich frage sie, ob sie auch gern kommen möchte, da sie auf einem großen Bauernhof aufgewachsen ist, könnte das Thema auch für sie interessant sein. Normalerweise nimmt sie nicht an Gruppenangeboten teil, höchstens, wenn gebacken wird. Als ich sie frage, meint, sie werde gern kommen.
Evtl. werde ich morgens im Heim noch eine neue BW. (Frau K oder Frau B. fragen, ob sie Interesse hätten mitzukommen. Frau A. kennt Frau B. aus der Kindheit.)
4.2 Inhaltliche Vorüberlegungen (Was)
Ich habe das Thema Vögel (im Winter)ausgewählt, da ich glaube, es fällt jedem Bewohner etwas dazu ein, auch passt es in die Jahreszeit
Da ich von meiner 1 Aktivierung noch Material und Ideen über Vögel (im Winter)habe, möchte ich dies für diese Aktivierung nutzen.(Mit den eigenen Stärken arbeiten)
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Weitere Quellen zu Vögel im Winter
Ein Winterrätsel rund um Vögel und das Füttern von Vögeln
Von Piepmätzen, Meistersängern und Zugvögeln