Retard Kapseln
Definition Retard kapsel
Retard ›
• Wirkstofffreigabe findet verzögert statt.
• Vorteil: Einmalige Einnahme der Kapsel/Tag.
Gleichmäßige Wirkstoff zufuhr
Kapsel› • Hartkapsel, besteht aus Boden- und Deckenteil.
• Enthalten Pulver, Granulat oder kleine Tabletten.
• Sonderform: Zerbeiß kapseln, Vorteil: schneller Wirkungseintritt über die
Mundschleimhaut.
Zusammensetzung Retard Kapsel› Wirkstoff und Hilfsstoffe
Arzneiform› Kapsel = feste Arzneiform, sonstige sind: Pulver, Puder, Granulat, usw.
Sonstige Arzneiformen› flüssig, fest/flüssig, gasförmig
Wahl der Arzneiform› Wirkort (lokal o. systemisch), Verträglichkeit, Zeitpunkt des
Wirkungseintritts, praktische Gründe
Applikationsart› äußerlich (kutane Applikation), innerlich (nasal, aural, rektal usw.)
Inhaltsverzeichnis
- 1 Retard Kapseln
- 1.1 Definition Retard kapsel
- 1.2 Sonderform der oralen Applikation› Sublingual, bukkal
- 1.3 Weg eines oral verabreichten AM im Körper
- 1.4 Zusammensetzung Retard kapsel
- 1.5 Arzneiform
- 1.5.1 Wahl der Arzneiform hängt ab von:
- 1.5.2 Applikationsart› Anwendungsart
- 1.5.3 Bei der oralen Applikation ist darauf zu achten, dass das Medikament
- 1.5.4 Begründung:
- 1.5.5 Weg eines oral verabreichten Arzneimittels im Körper
- 1.5.6 Resorption› Aufnahme
- 1.5.7 Kumulation› Anhäufung eines Wirkstoffes im Körper
- 1.5.8 Verteilung von Arzneimitteln
- 1.5.9 Verabreichung nur nach ärztlicher Verordnung. Beachtung der „5-R-Regel“.
- 1.5.10 Umgang mit Arzneimitteln
- 1.5.11 Aufbrauchfristen
- 1.5.12 Lagerung von Arzneimitteln
Sonderform der oralen Applikation› Sublingual, bukkal
Weg eines oral verabreichten AM im Körper
Mund› Speiseröhre› Magen› Dünndarm› Pfortader› Leber› untere Hohlvene› rechte Herzhälfte› Lunge› Lunge› linke Herzhälfte› Körperkreislauf
Resorption› Aufnahme eines Stoffes über Haut oder Schleimhaut in den Blutkreislauf
Resorption ist abhängig: Arzneistoff, Verarbeitung des Arzneistoffs, Arzneiform, vom
Applikationsort, Anwesenheit von Nahrung, Durchfall, Anwesenheit anderer Med., Alter
Distribution› mit dem Blutstrom
Elimination › biliär, renal, dermatogen, pulmonal
Verteilung von Arzneimitteln› 5-R-Regel
Umgang mit Arzneimitteln› Aufbrauchfristen, Lagerung von Arzneimitteln
Definition
Retard› • Wirkstofffreigabe findet verzögert statt.
• Vorteil: Einmalige Einnahme der Kapsel/Tag.
Gleichmäßige Wirkstoff zufuhr
Kapsel› • Hartkapsel, besteht aus Boden- und Deckenteil.
• Enthalten Pulver, Granulat oder kleine Tabletten.
• Sonderform: Zerbeiß Kapseln, Vorteil: schneller Wirkungseintritt über die
Mundschleimhaut.
Zusammensetzung Retard kapsel
• Wirkstoff
• Hilfsstoffe (zur Form-, Farb- und Geschmacksgebung, bessere Verträglichkeit,
Konservierung).
Arzneiform
Kapseln gehören der Gruppe der festen Arzneiformen an. Zu dieser Gruppe der festen Arzneiformen zählen noch:
- Pulver
- Puder
- Granulat
- Tablette
- Dragee
- Zäpfchen
- TTS-Pflaster
- Tee
Außer der „festen Arzneiform“ gibt es noch:
- flüssige Arzneimittel› Lösung, Emulsion, Suspension
- fest/flüssige Arzneimittel› Paste, Creme, Gel, Fettsalbe
- gasförmige Arzneimittel› Narkosegas, Dosieraerosol
Wahl der Arzneiform hängt ab von:
1. Wirkort› lokale Wirkung = wirkt an Ort und Stelle.
• systemische Wirkung = wirkt auf den ganzen Körper, AM wird in den
Blutkreislauf aufgenommen.
2. Verträglichkeit
3. Zeitpunkt des Wirkungseintritts› Tropfen wirken schneller als Tabletten.
4. Praktische Gründe› bei Schluckbeschwerden Tropfen und keine Kapseln.
Applikationsart› Anwendungsart
Wird unterschieden in› äußerlich (kutane oder dermale Applikation)
› innerlich (nasal, konjunktival, aural, pulmonale,
rektal, vaginal, parenteral)
Die Retard Kapsel wird oral verabreicht. Eine Sonderform der oralen Applikation ist:
- Sublingual (unter der Zunge zergehen lassen)
- bukkal (in der Wangen-Tasche zergehen lassen)
Bei der oralen Applikation ist darauf zu achten, dass das Medikament
- in aufrechter Körperhaltung und
- mit reichlich Flüssigkeit eingenommen wird.
Begründung:
- Mundtrockenheit
- Schluckstörungen bei älteren Menschen
- Verletzung der Speiseröhre durch aggressive Arzneistoffe
- Bessere Ausscheidung des Wirkstoffes über die Niere.
Weg eines oral verabreichten Arzneimittels im Körper
Mund› Speiseröhre› Magen› Dünndarm› Pfortader› Leber› untere Hohlvene› rechte Herzhälfte› Lunge› Lunge› linke Herzhälfte› Körperkreislauf
Resorption› Aufnahme
Hierunter versteht man die Aufnahme eines Stoffes über Haut oder Schleimhaut in den Blutkreislauf. Bei geringer Resorption (= Arzneistoff verbleibt an Ort und Stelle) habe ich eine lokale Wirkung. Bei einer guten Resorption (= Aufnahme ins Blut) habe ich eine systemische Wirkung = (auf den ganzen Körper).
Resorption ist abhängig von folgenden Faktoren:
• Arzneistoff
• Verarbeitung des Arzneistoffs (magensaftresistenter Überzug verhindert die Auflösung im Magen. Resorption erfolgt erst im Dünndarm. Begründung: AM würde sonst Übelkeit auslösen, AM würde durch Magensaft zerstört werden, AM soll erst im Darm wirken).
• Von der Arzneiform (flüssig = schnelle Resorption, Zusatz v. Alkohol = schnellere Resorption)
• Vom Applikationsort (s.c. oder i.v. Injektion, TTS-Pflaster an gut durchbluteten Hautstelle)
• Anwesenheit von Nahrung (mit Nahrung = langsame und unvollständige Resorption)
• Durchfall (geringe Resorption, schneller Magen-/Darmdurchgang)
• Anwesenheit anderer Medikamente.
• Alter (verzögerte Resorption durch verlangsamte Organtätigkeit)
Distribution› Verteilung
Mit dem Blutstrom wird die Retard Kapsel im ganzen Körper verteilt. Ihre Wirkung entfaltet sie in, respektive an den einzelnen Körperzellen.
Elimination› Ausscheidung eines Stoffes
1. Biliäre Ausscheidung (= mit dem Stuhl).
2. Renale Ausscheidung (= mit dem Urin).
3. Dermatogene oder kutane Ausscheidung (= über die Haut).
4. Pulmonale Ausscheidung (= mit der Ausatemluft).
HWZ› Halbwertzeit, Zeitraum, in dem die Hälfte des Stoffes unwirksam und
ausgeschieden wird.
Kumulation› Anhäufung eines Wirkstoffes im Körper
- zu geringe Flüssigkeitszufuhr
- Nieren- und Leberinsuffizienz
- Verlangsamter Stoffwechsel
Verteilung von Arzneimitteln
Verabreichung nur nach ärztlicher Verordnung. Beachtung der „5-R-Regel“.
- Richtige Person
- Richtiges Medikament
- richtige Konzentration
- richtige Applikationsart respektive Ort?
- Richtiger Zeitpunkt
Umgang mit Arzneimitteln
Aufbrauchfristen
• Tabletten und Kapseln (trockene Lagerung) | ca. 3 Jahre |
• Tabletten und Kapseln (trockene Lagerung) | ca. 3 Jahre |
• konservierte Nasentropfen | ca. 3 Monate |
• Ohrentropfen | ca. 6 Monate |
• konservierte Augentropfen | ca. 4 – 6 Wochen |
• konservierte Augentropfen | ca. 24 Stunden |
• Insulin | ca. 4 Wochen |
Lagerung von Arzneimitteln
- Arzneimittel müssen für Unbefugte unzugänglich aufbewahrt werden.
- Betäubungsmittel sind in einem gesonderten, verschlossenen Schrank zu lagern.
- Unverschlossen dürfen Infusionslösungen und Tees aufbewahrt werden.
- Zu und Abgänge werden in einer Karteikarte vermerkt, die alle 6 Monate vom Gesundheitsamt überprüft werden.