Arzneimitteltherapie
- Schon sehr alt
- Die Wirkung von Pflanzen als Tees, Tinkturen, Heilpulver, Umschläge von „Heilkundigen“ genutzt
- Heute werden auch tierische, menschliche oder synthetische Produkte genutzt
Definition: englisch: drug
Jeder Stoff und jedes Stoffgemisch, das zu diagnostischen Zwecken oder zur Verhütung oder Behandlung von Erkrankungen dient
Arzneimittel besteht aus einem
- Wirkstoff
- Pflanzen
- Stoffwechselprodukte von Tieren und einem
- Hilfsmittel
- Konservierungsstoffe
- Material zur Veränderung der Resorptionszeit
Ausnahme: Placebos
- Ein Arzneimittel
- Kann individuell hergestellt werden
- Oft aber Fertigarzneimittel
Drogen – früher alle heilmittelartigen Pflanzen
Arzneimittelnamen
Chemischer Name
- Genaue chemische Bezeichnung der Substanz
- Für den Apotheker
Inhaltsverzeichnis
- 1 Arzneimitteltherapie
- 1.1 Kumulation:
- 1.2 Arzneimittellagerung
- 1.2.1 Allgemeines
- 1.2.2 Temperatur
- 1.2.3 Licht, Luft, Feuchtigkeit, Mikroorganismen
- 1.2.4 Mechanische Einflüsse
- 1.2.5 Zeit
- 1.2.6 Erkennen von Veränderungen
- 1.2.7 Entsorgung
- 1.2.8 Arzneimittelschrank
- 1.2.9 Bereitstellen von Medikamenten
- 1.2.10 Grundvoraussetzungen/Arbeitsorganisation
- 1.2.11 „5er-Regel“
- 1.2.12 Hygienemaßnahmen
- 1.2.13 Zeitpunkt
- 1.2.14 Behälter
- 1.2.15 Information und Hilfestellung bei der Verabreichung
- 1.2.16 Kontrolle der Einnahme
- 1.2.17 Dokumentation
- 1.2.18 Umgang mit Fehlern in der Medikamentengabe
Freiname/Generika
- Sind Medikamente, die nach Ablauf der Patentschutz Zeit von dritten Herstellern hergestellt werden
- Die Inhaltsstoffe sind dabei identisch
- Die Preise sind geringer als beim Original Medikament
Handelsname
- Präparaten Name
- 20 Jahre geschützt (Patent) ®
Namenszusätze
- Namen, die auf die Dosis, Wirkung verweisen
- Mite : geringere Dosis
- Forte: höhere Dosis
- Depot, retard: verlängerte Wirkung
- Monopräparate: nur ein Wirkstoff
- Kompositum / plus: Kombination mehrere Wirkstoff-Substanzen
Pharmakokinetik
Definition: Lehre von Resorption (Aufnahme), Verteilung, Verstoffwechselung, Distribution (Verteilung), Metabolisierung (Abbau), Exkretion (Ausscheidung), und Absorption (Aufnahme) des Arzneistoffes im Körper
→ Was macht der Körper mit der Substanz?
Pharmakodynamik
Definition: Lehre von erwünschten und unerwünschten Wirkungen von Arzneimitteln auf den Organismus
Was macht die Substanz mit dem Körper?
Therapeutische Breite
Definition: Dosis unterschied zwischen erforderlichen Dosis (zur therapeutischen Wirkung) und Überdosierung
- Große therapeutische Breite: „sicheres“ Medikament
- Geringe therapeutische Breite: relativ risikoreiches Medikament
Kumulation:
Definition: Bei der Kumulation steigt der Arzneimittelkonzentration im Körper stetig an, wobei die toxische Grenzkonzentration erreicht oder überschritten werden kann
- Durch zu kurze Abstände zwischen Arzneimittelgaben
- Durch Organstörungen
Arzneimittellagerung
Allgemeines
- Arzneimittel sind bei der Lagerung immer Umwelteinflüssen ausgesetzt, die sie in unterschiedlichen Ausmaß oft ungünstig beeinflussen
- Lager möglichst klein halten (Verfallsdatum)
- Negative Einflüsse aus der Umwelt weitgehend verhindern
- Immer abschließbar
Temperatur
- Zimmertemperatur : 15° – 20 °C
- Kühlschrank: 2° – 8 °C
- Feuergefährliche Stoffe (Bsp.: Alkohol) nicht in der Nähe von Heizung und Sonnenlicht aufbewahren
Licht, Luft, Feuchtigkeit, Mikroorganismen
- Bester Schutz bieten unbeschädigte Originalverpackungen
- Angebrochene Stechampullen mit Anbruch Datum versehen und nur zeitlich beschränkt verwenden (siehe interne Anweisungen)
- Angebrochene Stechampullen in den Kühlschrank (kaum Keimvermehrung)
Mechanische Einflüsse
Fallenlassen von Schachteln, Kästen und Infusionsflaschen → kleine Haarrisse → schwere Infektionen des Patienten → kann zum Tod führen → Wegschmeißen
Zeit
- Angebrochene Packungen werden gekennzeichnet, mit X und eher verbraucht
- Einmal im Monat wird der Arzneimittelschrank kontrolliert und verfallende Medikament entsorgt
Erkennen von Veränderungen
- Veränderung im Geruch, Farbe, Trübungen, Ausfällungen und Konsistenz
- Haltbarkeit und Verfallsdatum beachten
Entsorgung
- Entweder Apotheke zurückschicken
- Oder in spezielle Behälter (Bsp.: Kanülen-Box)
- Nicht in die normale Mülltonne
Arzneimittelschrank
- Abschließbar
- Immer geschlossen
- Darf nicht unbeaufsichtigt offen stehen
- Zäpfchen, Ampullen und Medikament zur oralen Applikation werden getrennt gelagert und innerhalb ihrer Gruppen alphabetisch geordnet
- First in – First out- System (alte nach vorn)
- Beipackzettel bei Medikamenten-Verpackungen lassen
- Einmal im Monat wird der Schrank gereinigt und auf verfallende Medikamente kontrolliert
- Niemals umpacken oder nachfüllen in andere Behälter
Bereitstellen von Medikamenten
Grundvoraussetzungen/Arbeitsorganisation
- Sauberkeit
- Übersichtlichkeit
- Ordnung am Arbeitsplatz und Arzneimittelschrank
- Konzentration
- Immer eine 2. Kontrolle
- Bei BTM, flüssige Arzneimittel und Ampullen 2. Kontrolle unmittelbar vor Gebrauch.
„5er-Regel“
- richtiger Patient
- richtiges Medikament
- zur richtigen Zeit
- richtige Dosierung / Konzentration
- richtige Applikationsart
- richtiger Zeitpunkt
Hygienemaßnahmen
- Sauberkeit, Übersichtlichkeit und Ordnung am Arbeitsplatz und im Arzneimittelschrank
- Richtige Lagerung: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftsauerstoffgehalt, Lichtzutritt und Mikroorganismen
- Vor und nach Medikamenten stellen Hände desinfizieren
- „First in -first out-System“
Zeitpunkt
Medikamente erst kurz vor dem Verabreichen stellen, hauptsächlich bei Tropfen (Verflüchtigung des Wirkstoffes)
Behälter
- Trocken
- Lichtgeschützt
- Temperatur geschützt
- Staub geschützt
- Übersichtlich, nicht zu groß
- Stoß und bruchsicher
Information und Hilfestellung bei der Verabreichung
- Nebenwirkung erklären
- Art und Zeit der Einnahme erklären
- Grund, Wirkung der Medikamente
- Gute Anleitung
- ⇒ Compliance (Akzeptanz) wird erhöht → Einnahme des Patienten ist sichergestellt
- evtl. an Einnahme erinnern, bei Einnahme helfen
Kontrolle der Einnahme
Nötig, wenn Patient durch … nicht in der Lage ist sie selbstständig zu nehmen
- Alter
- Gebrechlichkeit
- Eigenverantwortlich zu handeln
- Einschränkungen
- Krankheit
- Orientierung
Dokumentation
- Beurteilung der Behandlung sollte beschrieben werden
- Wer? Was? Wann? Bei Schülern: auf welchen Rat hin.
- Grund
- BTM-Recht
- Abrechnung
- Klärung, ob stationärer Aufenthalt nötig ist
Umgang mit Fehlern in der Medikamentengabe
- Sofort melden (genau welche Art)
- Dokumentieren
- Beobachten Folgen