Autor/in: Kathrin

Der richtige Umgang und die Lagerung von Medikamenten

Pruritus = Juckreiz

Ursachen:

  • Allergien
  • trockene Haut
  • Altershaut
  • falsche Hautpflege (zu häufiges, zu heißes Waschen)
  • Pilzinfektionen
  • Parasiten (Mückenstich, Flöhe)
  • Lebererkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Medikamente (z. B. Aspirin®, ß-Blocker)

Therapie:
Rückfettende Präparate:

  • Ölbäder: Balneum Hermal®

Balneum Hermal® F (f = stärker fettend)
Balnuem Hermal® plus (enthält Anästhetikum)

  • Duschöl: Oleobal®

Eucerinlipid-Duschöl®

  • Emulsionsarten:

O/W-Emulsionen (Öl in Wasser)
W/O-Emulsionen (Wasser in Öl)
W/O-Emulsionen:
– gegen trockene Haut
FAM: Bepanthol® intensiv Lotio
Linda® Fettcreme

W/O-Zubereitungen mit Harnstoff:
– noch besser für die Haut (weil die Haut Harnstoff enthält)
FAM: Eucerin® TH-Lotio (3 % oder 10 %)
Nubral® (Creme, Salbe)
Basodexan® (Salbe)

―› nicht auf offene Wunden auftragen wegen Brennen
– kortisonhaltige Präparate
– lokal Anästhetika haltige Präparate
―› wirken „betäubend“
– Anastesulf® Lotio (AS: Polidocanol)

  • systemisch:

FAM: Fenistil® ―› Antihistaminikum
Arzneimittel, die die Atemwege beeinflussen

1. Rhinologika

Rhino = Nase
Rhinologika sind AM zur Behandlung eines Schnupfens (= Rhinitis) und einer Nasennebenhöhlenentzündung (= Sinusitis).

Behandlung:
Lokale Therapie mit Nasensprays oder -tropfen:
FAM: Olynth®
Otriven®
Nasenspray E Ratio®

Die Sprays enthalten einen Arzneistoff mit abschwellender Wirkung auf die Nasenschleimhaut, dadurch wird das Durchatmen erleichtert. Sie dürfen nicht länger als 5 Tage angewendet werden, da sonst die Gefahr der Gewöhnung besteht, die dann zum Dauergebrauch und zur Schädigung der Nasenschleimhaut führt.
Vorsichtige Gabe bei Patienten mit Hypertonie, Herzerkrankungen oder Schilddrüsenüberfunktion.
Arzneimittel zur Behandlung der Sinusitis:
Es werden AM eingesetzt, die entzündungshemmend und schleimlösend wirken.
FAM: Sinupret®
Gelomyrtol®forte

2. Expectorantien

FAM: + Fluimucil® (AS: ACC = Acetylcystein)
Mucosolvan® (AS: Ambroxol)
Wirkung:
Expectorantien wirken schleimlösend. Das Abhusten wird erleichtert.
Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Pflanzliche Hustenmittel:
Thymiankraut, Fenchel Früchte, Anis, Eibisch Wurzel, Wollblumen, Efeu, Primel.

3. Hustendämpfer = Antitussiva.

FAM: Silomat®
+ Paracodin®
Wirkung:
Hustendämpfer dämpfen den Hustenreiz. Sie sind also nur wirksam bei trockenem Reizhusten. Bei gleichzeitiger Therapie mit Expectorantien muss ein Zeitabstand von mindestens 2 Stunden eingehalten werden, damit der Schleim gut abgehustet werden kann.
Nebenwirkungen von Paracodin®:
– Abhängigkeitsgefahr
– Verstopfung
– Atemdepression

4. Bronchospasmolytika

Bronchospasmolytika sind Arzneistoffe, die zu einer Erschlaffung der Bronchialmuskulatur führen und somit die Atemwege erweitern. Sie werden zur Therapie von chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankungen (Asthma bronchiale, COPD) eingesetzt.

4.1. β2-Sympathomimetika

(mimetika = nachahmen)
FAM: + Sultanol® Dosieraerosol (AS: Salbutanol)
+ Bronchospray®
+ Oxis®
+ Volmac® Retardtabletten
Dosieraerosole werden beim Asthmaanfall eingesetzt.

Nebenwirkungen:
– Herzklopfen
– Angina pectoris
– Blutdrucksteigerung
– Unruhe
– Zittern

Bei Asthma-Patienten sollten diese Medikamente (Sprays) nur kurzfristig und zur Bedarfsbehandlung eingesetzt werden: 1–2 Hübe bis maximal 4x/täglich.
Dauergebrauch:
Zu hohe Dosierungen können zu schwerer Herzrhythmusstörungen (Tachykardie), Blutdruckkrisen, pectangiösen Beschwerden führen.

4.2. Parasympatholytika

(lytika= auflösen)
FAM: + Ventilat® DA
+ Atrovent® DA
+ Spiriva® Da
Anwendung:
– COLD
– Asthma-Langzeittherapie (nicht beim Anfall)
Nebenwirkung:
– Mundtrockenheit

4.3. Theophyllin-Präparate

FAM: + Euphillin®
+ Bronchoretard®

Anwendung:
– zur Asthmaprophylaxe
– Tabletten zur Dauerbehandlung, nicht beim Anfall
– Als i.v.-Lösung bei schweren Asthmaanfällen
Theophyllin-Präparate haben eine geringe therapeutische Breite. Deswegen werden sie eher als Reservemittel eingesetzt.

4.4. Glucocorticoide („Cortison“)

a) Inhalativ-angewendete Glucocorticoide:

FAM: + Budes®
+ Flutide®
+ Pulmicort®
+ Sanasthmax®

Anwendung:
Inhalativ-angewendete Glucocorticoide werden in der Langzeittherapie bei Asthma bronchiale eingesetzt, nicht beim Asthmaanfall, weil sie nicht Bronchien erweiternd wirken.
Diese Asthma-Sprays haben kaum systemische (= den ganzen Körper betreffende) Nebenwirkungen.

Nebenwirkungen:
– Mund Soor (Hefepilz befall im Mund)
– Heiserkeit

Anwendungshinweise der Glucocorticoide:
Zur Mund Soor Prophylaxe:
– Sprays möglichst vor dem Essen verabreichen
– Nach jeder Anwendung den Mund mit Wasser ausspülen.

b) Oral-angewendete Glucocorticoide:

FAM: + Decortin®H
+ Urbason®
Anwendung:
– schwere Asthmaformen
– starke COLD

Herzmedikamente

1. Herzglykoside

―› wurden ursprünglich aus dem roten Fingerhut gewonnen, heute chemische Verbindung
Anwendung:
– Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz)
– Herzrhythmusstörungen der schnellen Form
FAM: + Digimerck®
+ Novodigal®
+ Lanitop®

Wirkung:
Herzglykoside wirken herzstärkend, sodass die Kontraktionskraft des Herzens erhöht und die Herzarbeit verringert wird. Insgesamt kann das geschwächte Herz wieder mehr Blut auswerfen und arbeitet ökonomischer.

Dosierung:
– muss individuell festgelegt werden
– oft wird in den ersten Tagen hoch dosiert, um schnell eine wirksame Arzneistoffmenge im Blut zu haben
– Dosierung muss genau eingehalten werden, um Überdosierungen zu vermeiden
– regelmäßige Kontrolle der Dosierung durch Puls, EKG, Blutbild, Beobachtung der Medikamentenwirkung
(z. B. Rückgang der Ödeme)

Nebenwirkungen:
a) bei „normaler“ Dosierung:
– Übelkeit, Erbrechen
b) bei zu hoher Dosierung:
– Sehstörungen (Farbsehen, Augenflimmern)
– Verwirrtheit, Halluzination

Herzglykoside haben eine geringe therapeutische Breite (d. h. eine geringe Spanne zwischen der nötigen Wirkkonzentration und den ersten Vergiftungserscheinungen) und auch eine lange Halbwertszeit (d. h. sie wirken auch noch nach dem Absetzen). Daher ist es wichtig, die Dosierung genau einzuhalten und regelmäßig zu überprüfen.
Den Wirkverlust pro Tag nennt man Abklingquote.

Wechselwirkungen:
Durch die gleichzeitige Einnahme von bestimmten Abführmitteln (z. B. Dulcolax®, Laxoberal®, Kräuterlax®, Sennesblättertee) kommt es zu einer Wirkungsverstärkung der Herzglykoside.

2. Nitroverbindungen

Anwendung:
Nitroverbindungen werden zur Therapie eines akuten Angina pectoris-Anfall und zu dessen Prophylaxe angewendet.
a) Therapie beim Anfall:
FAM: + Nitrolingual®-Spray
+ Nitrolingual®-Zerbeiß kapseln
―› schneller Wirkungseintritt (innerhalb von Minuten), jedoch nur kurze Wirkung (ca. 20–30 Minuten)

b) zur Prophylaxe:
– Retard formen von Nitroverbindungen
FAM: + Ismo®
+ ISDN-Ratiopharm®
―› Wirkung tritt erst nach einer Stunde ein, hält aber über mehrere Stunden an
Um eine Gewöhnung des Körpers an Nitrate zu vermeiden, sollte eine nächtliche Nitrat-Pause gemacht werden.

Wirkung:
Nitrate wirken gefäßerweiternd, was zu einer Entlastung des Herzens führt. Dadurch sinkt der Sauerstoffverbrauch und der Angina pectoris-Anfall hört auf.

Nebenwirkungen:
Durch die Erweiterung der Gefäße kommt es zu:
– „Nitrat Kopfschmerz“
– Gesichtsrötung
– Wärmegefühl
– Blutdrucksenkung

3. Antihypertensiva

= Blutdrucksenkende AM
Nicht-medikamentöse Maßnahmen:
– Einschränkung der Kochsalzzufuhr
– Gewichtsreduzierung
– Rauchen einstellen
– körperliche Bewegung (Ausdauersport)
Medikamentöse Maßnahmen:
– regelmäßige Blutdruckkontrolle beim Arzt
– Dosierung/Behandlung in Absprache mit dem Arzt.

3.1. β(Beta)-Blocker

FAM: + Beloc® (AS: Metoprolol)
+ Concor® (AS: Bisoprolol)
+ Tenormin® (AS: Atenolol)

Wirkung:
ß-Blocker vermindern die Wirkung des Sympathikus auf das Herz. Dadurch werden die Schlagfrequenz (Puls) und die Schlagkraft (Zusammenziehen des Herzens) herabgesetzt. Das Herz verbraucht weniger Sauerstoff und der Blutdruck wird gesenkt.
ß-Blocker nicht plötzlich absetzen, sondern ausschleichen lassen.

Kontraindikationen:
– Asthma
– obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD, verengte Bronchien)
Wechselwirkungen:
ß-Blocker verzögern den Wiederanstieg des Blutzuckerspiegels nach Gabe von Insulin oder oraler Antidiabetika
―› Gefahr der Unterzuckerung bei Diabetikern, wobei die Anzeichen einer Unterzuckerung durch ß-Blocker
verdeckt werden
―› häufigere BZ-Kontrolle

Weitere Indikationen:
– KHK
– Tachykarde Herzrhythmusstörungen
– Migräneprophylaxe

3.2. Calcium-Antagonisten

FAM: +Adalat® (AS: Nifedipin)
+ Bayotensin® (AS: Nitrendipin)
+ Isoptin® (AS: Verapamil)

Wirkung:
Durch die Erweiterung der peripheren Blutgefäße senken sie den Widerstand im Gefäßsystem und dadurch den Blutdruck. Außerdem verringern sie die Herzarbeit und senken so den Sauerstoffverbrauch des Herzens.
―› Sie können auch zur Behandlung von KHK eingesetzt werden.

Nebenwirkungen:
– Magen-Darm-Störungen
– Verstopfung (bei Verapamil)

3.3. ACE-Hemmer

FAM: + Lopirin® (AS: Captopril)
+ Xanef® (Enalapril)
+ Acerbon® (Lisinopril)

Wirkung:
ACE-Hemmer hemmen ein Enzym (Angiotensin-Converting-Enzym), das Angiotensin1 in Angiotensin2 (= eine der stärksten Substanzen zur Blutdrucksteigerung) umwandelt. Durch eine geringere Bildung von Angiotensin2 nimmt unter anderem der periphere Gefäßwiderstand ab. Das führt zur Blutdrucksenkung und Herzentlastung.

Nebenwirkung:
– trockener Reizhusten
Weitere Indikation:
– Herzinsuffizienz

3.4. AT1-Blocker (Sartane)

FAM: + Lorzaar®
+ Atacand®
+ Aprovel®
Wirkung:
AT1-Blocker hemmen direkt die Wirkung von Angiotensin2
―› Blutdrucksenkung

3.5. Diuretika

FAM: + Esidrix®, + HCT® von ct
+ Lasix® ((AS: Furosemid)
+ Dytide®H
+ Furorese®

Wirkung:
Diuretika sind Medikamente, die eine vermehrte Harnausscheidung bewirken (= harntreibende oder diuretische Wirkung).
Die verstärkte Flüssigkeitsausscheidung senkt den Blutdruck und schwemmt Ödeme aus.

Nebenwirkung:
– Kaliummangel (Hypokaliämie)

Wechselwirkungen:
– Wirkungsverstärkung von Herzglykosiden
– Wirkungsminderung von Blutzucker senkenden Arzneistoffen

Pflegehinweise:
1. morgendliche Gabe
2. auf Zeichen von Kaliummangel achten
z. B. Muskelschwäche, Herzrhythmusstörungen, Verstopfung, Müdigkeit
―› Ausgleichen durch kaliumreiche Kost (z. B. Bananen, Aprikosen) oder medikamentös (z. B. Kalinor®)
3. regelmäßige Kontrolle von Blutdruck, Puls, EKG
4. auf Zeichen der Austrocknung/Exsikkose achten
5. eine zu schnelle Ödem Ausschwemmung erhöht die Thrombosegefahr
6. Blutzucker häufiger überprüfen

Weitere Indikationen:
– Ödeme
– Herzinsuffizienz
Antikoagulantien
= Blut, gerinnungshemmende Arzneimittel.

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