Autor/in: Cordula

Gynäkologie

Anatomie

Äußeres Genitale:

  • Vulva
  • kleine und große Schamlippen (Labien)
  • Venushügel (Mons pubis)
  • Kitzler (Klitoris)
  • Scheideneingang (Introitus vaginae)

Inneres Genitale:

  • Ovarien (Eierstöcke)
  • Tuben (Eileiter)
  • Uterus (Gebärmutter)
  • Vagina (Scheide)
  • Ovarien und Tuben werden zusammen auch als Adnexe (Anhangsgebilde) bezeichnet.

Äußeres Genitale:

Vulva:

  • äußerste und abschließende Teil des weiblichen Genitals
  • besteht aus Mons pubis und Mons veneris (Venusberg/Schamberg)

Mons veneris:

  • liegt unterhalb der queren Bauchfalte
  • besteht aus subkutanem Fettgewebe
  • entwickelt sich während der Pubertät
  • Sie ist mitsamt der großen Labien ab der Pubertät behaart
  • dieses behaarte Gebiet bildet ein Dreieck mit der Spitze am Damm und der Basis an der Unterbauchfalte
  • Nach den Wechseljahren (Klimakterium) wird die Behaarung meist grau und spärlicher und die Kräuselung schwindet.


Labia majora:

  • Mons veneris übergeht nach kaudal-dorsal in die beiden Labia majora (großen Schamlippen)
  • Zwei von vorn nach hinten verlaufende Hautwülste, die während der Geschlechtsreife prall mit subkutanem Fettgewebe gefüllt sind.
  • Liegen dadurch einander an und verschließen damit Vorhof und Scheideneingang.
  • Die Haut ihrer Außenseite entspricht der des übrigen Körpers, ist behaart, mehr oder weniger stark pigmentiert und enthält Talg-, Duft- sowie Schweißdrüsen.
  • Die Haut der Innenseite ist zarter und unbehaart.
  • Nach den Wechseljahren sind die großen Labien infolge Reduzierung des Fettgewebes zumeist flacher und schlaffer.
  • „Reife Zeichen“: Wenn ein Neugeborenes größere kleine Schamlippen als große hat, ist dieses Kind vor der 37. Schwangerschaftswoche (SSW) zur Welt gekommen.

Labia minora:

  • Sie werden von den Labia majora umschlossen und vereinigen sich hinter ihnen respektive gehen in den Damm über (hintere Kommissur=Vereinigung)
  • zwei dünne, außen pigmentierte-innen rosa erscheinende Hautfalten mit zahlreichen Talgdrüsen und Gefäßen (die durch vermehrte Füllung ein Anschwellen bewirken)
  • Verlaufen zwischen den großen Labien, parallel zu ihnen und umschließen den Vorhof und den Scheideneingang.
  • Sie vereinigen sich vorn immer, umschließen dabei die Klitoris und bilden deren Vorhaut (Praeputium clitoridis)
  • Hinter dem Scheideneingang vereinigen sie sich nicht immer, je nachdem, wie lang sie in dorso-posteriorer Richtung sind.
  • Nach längerem Östrogenmangel (Senium) können sie völlig verstreichen.
  • „Livide Verfärbung“: Labien können in der Schwangerschaft anschwellen und sich violett und bläulich verfärben-dies verweist auf ein „unsicheres Schwangerschaftszeichen“.

Perineum (Damm/Mittelfleisch)

  • liegt zwischen der hinteren Kommissur und dem Anus
  • Es ist im Medianschnitt betrachtet keilförmig
  • Seine Spitze liegt in Höhe dem oberen Scheiden Drittels.
  • Oberhalb der Spitze liegen Scheidenhaut und Darmwand fast einander an.
  • Die breiteste Stelle-der Rücken des Keils-wird von der Dammhaut gebildet.
  • Reicht vom Scheideneingang bis zum After und ist im allgemeinen 2–5 cm breit
  • Ein noch breiterer Damm engt den Scheideneingang ein und kommt z. B. bei der Virilisierung (physiologische Merkmalsausprägungen des männlichen Geschlechts) vor.
  • Zwischen Basis und Spitze liegen die Schließmuskeln (Sphinkter ani externus und M. bullbospongiosus) und die Schichten des Beckenbodens.

Klitoris:

  • Die beiden kleinen Labien spalten sich ventral-kranial in je 2 Schenkel auf, die sich mit den entsprechenden Schenkeln der Gegenseite vereinigen. Sie bilden dadurch eine kleine Nische, in der das Ende der Klitoris (Kitzler) gelegen ist.
  • Entspricht dem Schwellkörper des Penis
  • Sie ist sehr gefäßreich
  • Durchmesser beträgt etwa 4 mm, Länge etwa 2,5 cm breit
  • teilt sich in 2 Schenkel, die an den Schambeinen rechts und links festgewachsen sind
  • Durch ihre reichliche Nervenversorgung ist sie sehr empfindlich
  • Blutfülle und Konsistenz nehmen zu bei sexueller Erregung

Vestibulum (Vorhof der Scheide):

  • liegt zwischen den kleinen Labien
  • in ihm befindet sich vorn die Urethral Mündung

Introitus vaginae (Scheideneingang):

  • liegt hinter der Urethral Mündung

Hymen (Jungfernhäutchen):

  • Grenze: von hier an spricht man erst von der Scheide (innere/Äußere)
  • solange der Introitus vaginae nicht eingerissen ist, befindet sich es teilweise um ihn herum
  • etwa 2 mm dick an der Basis
  • häutige Membran
  • verschließt teilweise den Scheideneingang
  • Für den Abfluss des Menstrual Blutes hat sie eine (oder mehrere) Öffnungen von sehr unterschiedlicher Dicke.
  • Es kann sehr elastisch oder auch zerreisslich, aber auch dick und derb sein
  • Bei Aufnahme des Geschlechtsverkehrs kommt es meist zu mehreren Einrissen im hinteren Bereich (Defloration/Entjungferung).
  • Diese Einrisse können auch durch Tampons entstehen, jedoch kommt es bei großer Öffnung und elastischen Hymen zu keinerlei Einrissen
  • diese Hautbrücke wird häufig erst während der 1. Geburt zerstört.
  • Nach Geburten sind oft nur kleine Warzen um den Scheideneingang herum erhalten, die man Carunculae myrtiformes (myrtenförmige Warzen).
  • Rigides Hymen: dicke Hautschicht-kein Sexualleben möglich

Bartholinsche Drüsen:

  • Im kaudalen Drittel jeder großen Labie befindet sich die Glandula vestibularis Major (Große Vorhofdrüse), größtenteils Bartholinsche Drüse genannt.
  • Ihr Ausführungsgang zieht unter der kleinen Labie hindurch und mündet auf deren Innenseite im Vorhof.
  • Durchmesser von 1 cm
  • Ausführungsgang ist 1–2 cm lang
  • Sie sezernieren einen klaren, dünnen Schleim, der die Vulva und den Scheideneingang schlüpfrig gemacht.
  • Ihre Tätigkeit wird angeregt durch parasympathische Reize, wie sie z. B. bei sexueller Erregung entsteht.

Harnröhrenöffnung:

  • Zwischen Klitoris und Scheideneingang-etwa 3 cm unterhalb der Klitoris-also im Bereich des Vestibulum, liegt sie zwischen den kleinen Labien
  • meist schlitzförmig

Paraurethrale Krypten (Skenesche Gänge):

  • liegen rechts und links der Urethral Mündung
  • entsprechen den Prostatadrüsen (Vorsteherdrüsen) des Mannes, sind bei der Frau ohne Funktion und als Schlupfwinkel für Parasiten und Bakterien gefürchtet.

Vestibulum:

  • Das ist ein Raum, also kein Organ
  • In ihn münden die Urethra und die Paraurethralen Krypten, die Vagina, die Bartholinischen Drüsen und zahlreiche Talgdrüsen.

Vagina

  • = Scheide
  • S-förmig
  •   8–10 cm lang, Durchmesser 2–3 cm (im Scheidengewölbe ist sie weiter)
  •   mit unverhorntem Plattenepithel ausgekleidet
  • elastischer Muskelschlauch, der den Uterus mit dem äußeren Genitale verbindet
  • In der Scheide werden pro Tag ca. 3-5ml Scheidenflüssigkeit gebildet. Diese besteht aus dem Drüsensekret des Gebärmutterhalses, dem Transsudat (ausgeschwitzter Flüssigkeit) der Scheidenwand, abgestoßenen vaginalen Epithelzellen und den Milchsäurebakterien.

  • Die Milchsäurebakterien (Döderlein Bakterien) garantieren in der Scheide einen sauren pH-Wert (4,0).
  • Dieses physiologische Scheidenmilieu bildet einen Schutz vor Keimbesiedlung und aufsteigenden Infektionen.
  • Hinten blind endigender Kanal, der vom Scheideneingang in Richtung zum letzten Kreuzbeinwirbel zieht

Scheidenwand:

  • 3 mm dick

Innen: nicht verhornendes Plattenepithel ohne Drüsen (es ist also eine Haut und keine Schleimhaut)

Mitte: Muskelschicht mit innen zirkulär und außen längs verlaufenden Fasern (auch Myometrium genannt, bei Wehen von Bedeutung)

  • Die quer verlaufenden (zirkulären) Muskelfasern sind so zahlreich angelegt, dass sie bei der Nullipara (Nullgebärige) quer verlaufende Falten (Rugae vaginalis) bilden. Es ist dies eine Muskelfaserreserve, um die auf Dehnung der Vagina unter der Geburt zu ermöglichen.

Außen: ganz herum eine stärkere bindegewebige Hülle (Faszie)

Peritoneum: bietet Abwehrschutz, Resorption und Schutz vor Entzündungen

  • Bei sexueller Erregung und bei Entzündung gibt sie ein Transsudat in das Lumen (Hohlraum) ab, das die Wand schlüpfrig macht und als Fluor abfließen kann.

•  Die vordere und hintere Scheidenwand liegen einander, sowie seitlich den Seitenwänden an. Die Scheide bildet also kein starres offenes Rohr, sondern einen etwa H- förmigen Spalt. Nur am Scheideneingang ist dieser Spalt I- förmig.

Aufhängeapparat:

  • Ligamentum rotundum: hält oben die Gebärmutter, zieht in den Leistenkanal ein, liegt oberhalb der Eileiter
  • Ligamentum sacro uterinum: Hält unten die Gebärmutter, zieht von Kreuzbein-Richtung Isthmus (Achtung bei vag. HE, da man frühzeitig an dieses Band herankommt)
  • Ligamentum Latum= bindegewebige Platte (Mutterband), liegt zwischen den oben genannten wie eine Gardine (Parametrium), hält die Gebärmutter im kleinen Becken, hier wachsen häufig Tumore ein
  • Die vordere Scheidenwand ist in ihrer oberen Hälfte locker mit der Blase, in ihrer unteren Hälfte mit der Urethra verbunden.
  • Die seitlichen Scheidenwände grenzen an lockeres, gefäßreiches Bindegewebe; oben sind die Ureteren und die Aa. Uterinae nur 1–2 cm entfernt, unten liegen rechts und links die Bartholinschen Drüsen.
  • Die hintere Scheidenwand ist oben dem Douglasschen Raum, darunter dem Rektum unmittelbar benachbart; im unteren Anteil liegt sie dem Damm an.
  • Fixiert ist die Vagina an ihrem unteren Ende am Perineum und dem M. levator ani, am oberen Ende an der Zervix und am Beckenbindegewebe, insbesondere dem Lig. Cardinale.
  • Je nach Füllungszustand von Blase und Darm ändert die Vagina ihre Lage.

Fehlbildungen der Scheide

  • Fehlbildungen der Vagina kommen als Vagina septa, bei der die Scheide durch ein bindegewebiges Septum in zwei Teile geteilt ist oder als Vaginalagenesie vor, d. h. die Scheide ist gar nicht angelegt.
  • Bei einer Atresie bleibt ein Hohlorgan oder eine Körperöffnung verschlossen.
  • Mögliche Formen sind die Vaginalatresie und die Hymenalatresie.
  • Diese Fehlbildungen werden meist erst dann festgestellt, wenn sich bei der ersten Regelblutung das Blut davor staut.
  • Uterus
  • = Gebärmutter
  • birnenförmig
  • 8,5 cm
  • ist in der Mitte des kleinen Beckens zwischen Blase und Rektum aufgehängt
  • In der Kindheit ist der Uterus klein, gestreckt und liegt links oben im kleinen Becken.
  • Während der Pubertät wächst der Uterus, wandert zur Beckenmitte und tiefer.
  • Durch stärkeres Wachstum der Hinterwand kommt es zur Anteflexion.
  • Bei ca. 24 % der Mädchen wächst die Vorderwand stärker, sodass eine physiologische Retroflexion entsteht.
  • Der obere Anteil, der Corpus Uteri (Gebärmutterkörper), besteht aus kräftiger Muskulatur.
  • Die Oberkante des Corpus Uteri wird Fundus genannt.
  • Der untere Anteil, der Cervix Uteri (Gebärmutterhals, Zervix), besteht aus straffem Bindegewebe und glatter Muskulatur.
  • Er enthält Schleim produzierende Drüsen, deren Sekretion zyklusabhängig ist.
  • Der Zervikalkanal (Gebärmutterhalskanal) führt zum äußeren Muttermund (Portio), dem unteren Abschluss der Zervix. Hier geht das Zylinderepithel des Zervikalkanals in das unverhornte Plattenepithel der Vagina über.
  • Zwischen Korpus und Zervix liegt das Isthmus Uteri.
  • Der Teil des Korpus oberhalb der Tuben Gänge heißt Fundus.

Wandschichten:

  • Die Wand des Uterus besteht aus drei Schichten (von außen nach innen):
  • Bauchfellüberzug (Perimetrium)
  • glatte Muskulatur (Myometrium)
  • Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die das Cavum Uteri (Gebärmutterhöhle) auskleidet.
  • Unterteilt in: Zona functionalis (obere Schicht), die abblutet und eine Zona basalis (untere Schicht), aus der sich wieder neue Zellen bilden.
  • Durch einen Pfropf aus zähem Schleim ist der Gebärmutterhals verschlossen, sodass der Uterus vor aufsteigenden Infektionen geschützt ist.
  • Während der fruchtbaren Tage verflüssigt sich dieser Schleim und der Zervikalkanal öffnet sich um wenige Millimeter.

Fehlbildungen:

  • sind relativ selten
  • Zwischenwände (Septen) können nur Teile (Uterus subseptus) oder den gesamten Uterus (Uterus septus) unterteilen.
  • Beim Uterus bicornis sind zwei Uterus Hörner vorhanden.
  • Ist der Uterus doppelt angelegt, spricht man von einem Uterus duplex.

Zervix (Gebärmutterhals):

  • In Vorderwand der Vagina (kurz vor dem blinden Ende) eingelassen, die durch die Scheide mit der Außenwelt verbunden ist.
  • Isthmus: oberer Teil= Korpus

Korpus Uteri:

  • = Gebärmutterkörper, der von Muskulatur ausgekleidet ist
  • Ante versio: ist etwas nach vorne geneigt
  • Ante flexio: Gebärmutter und -hals sind etwas voneinander abgeknickt

Portio vaginalis Uteri (kurz: Portio):

  • besteht aus Plattenepithel
  • kann man während der Spekulumeinstellung erkennen
  • Der Teil der Zervix, der sich in der Scheide befindet
  • unterteilt das hintere Scheidenende in ein vorderes, zwei seitliche (rechts und links) und ein hinteres Scheidengewölbe
  • Letzteres ist das Größte

Tuben

  • = Eileiter
  • 12 cm lang
  • sind paarig angelegt
  • Sie bestehen aus dem uterinen Teil (1-2 cm), der in der Uterus wand, liegt, Pars interstitialis oder -intramuralis.
  • Es folgt die Pars isthmica (Isthmus = enge Stelle) mit 2–4 cm.
  • In ihr ist das Lumen (Hohlraum, lichte Weite) sehr eng; dann folgt die Pars ampullaris mit 6–7 cm, deren Lumen allmählich immer weiter wird.
  • Nehmen über Fimbrin Trichter (Eileitertrichter = Ampulla tubae) das Ei nach dem Eisprung auf
  • Durch den Fimbrin Trichter besteht eine freie Verbindung zur Bauchhöhle.
  • Die Wand der Eileiter besteht aus einer stark gefältelten Schleimhaut (Flimmerepithel), einer dünnen Muskelschicht, die das Ei durch wellenartige Bewegungen in Richtung Gebärmutter transportiert und einem peritonealen Überzug.
  • Als Fehler gibt es angeborene Verschlüsse (Atresie).

Ovarien

  • = Eierstöcke
  • sind paarig angelegt und Walnuss groß
  • durch Bänder am seitlichen Rand des kleinen Beckens angebracht (Ovarium proprium)
  • Tunnelfunktion für Gefäße und Nerven
  • wird mit Blut versorgt durch A. ovarica (wichtig zu wissen bei der Sterilisation, dass sie erhalten bleibt, damit keine frühzeitige Menopause eintritt)
  • In den Ovarien werden die weiblichen Geschlechtshormone Progesteron (2. Phase Zyklus Hormon) und Östrogen produziert und befruchtungsfähige Eizellen reifen heran (OOZyte entspringt aus Ovar = eigentliche Eizelle)

Follikelreifung:

  • Die Follikelreifung (Follikel = kleine Bläschen, in denen die Eizelle heranreift) verläuft über verschiedene Follikel Stadien.
  • Mit jedem Menstruationszyklus entwickeln sich einige der bereits bei der Geburt angelegten primär Follikel zu Sekundärfollikeln, von denen i. d. R. nur einer zum Tertiär Follikel (GRAAFscher-Follikel)(1,5-2,5 cm) heranreift, der das reife Ei enthält.
  • Nach dem Eisprung wandelt sich der GRAAFscher-Follikel zum Gelbkörper (Corpus luteum) um, der bis zum Eintritt der Regelblutung Progesteron bildet (verantwortlich dafür, dass die Schwangerschaft erhalten bleibt).
  • Die Sekundär- und Tertiär Follikel produzieren Östrogene, die die Gebärmutterschleimhaut zum Wachstum anregen.

Weibliche Geschlechtshormone

Glandotrope Hormone

  • Glandotrope Hormone (Gonadotropine) wirken auf Drüsen des Körpers.
  • Das Gonadotropine-Realistik-Hormon (GnRH) aus dem Hypothalamus reguliert die Ausschüttung der glandotropen Hormone FSH und LH, die von der Hypophyse ausgeschüttet werden und die Ovarien zur Hormonproduktion anregen.

Follikel stimulierende Hormon (FSH):

  • Wird besonders am Zyklusanfang ausgeschüttet.
  • Regt die Eierstöcke zur Östrogen Bildung an
  • bewirkt die Reifung der Eizelle zum sprungreifen Follikel

luteinisierende Hormon (LH):

  • wird vor allem in der Zyklusmitte ausgeschüttet
  • Es bewirkt zusammen mit dem FSH den Eisprung und die Umwandlung des GRAAFschen Follikels in den Gelbkörper.

Prolaktin

  • stimuliert das Brustwachstum und die Milchproduktion
  • wird auch durch den Saugreiz beim Stillen vermehrt gebildet

Oxytocin

  • verstärkt während der Geburt die Wehen und beim Stillen die Entleerung der Milchbläschen
  • wird ausgeschüttet u. a. durch Dehnung des Uterus bei der Geburt und den Saugreiz beim Stillen

Gonadale Steroide

  • werden von den Keimdrüsen direkt gebildet
  • steuern die Keimdrüsenfunktion
  • Menge wird durch LH, FSH und Prolaktin reguliert

Östrogene

  • Sie werden besonders in der 1. Zyklus Hälfte ausgeschüttet.
  • Neben den Ovarien bilden auch Eizellen, die Plazenta und die Nebennierenrinde Östrogene
  • wirken nicht nur auf Geschlechtsorgane, sondern auf gesamten Organismus:
  • Wirkung auf Geschlechtsorgane:
  • Wiederaufbau der Gebärmutterschleimhaut nach der Menstruation
  • Weitstellung der Zervix
  • Förderung der Eileiterbeweglichkeit
  • Verflüssigung des Zervixschleims, um Spermien durchtritt zu erleichtern
  • Förderung des Brustwachstums und Brustentwicklung
  • Wirkung auf andere Organe:
  • Förderung des Knochenaufbaus
  • Anstieg der Triglyzeride im Blut
  • Steigerung des Sexualtriebs (Libido)
  • Vermehrte Wassereinlagerung in das Gewebe (Ödeme)
  • Erweiterung der Gefäße

Progesteron

  • wird besonders in der 2. Zyklushälfte vom Gelbkörper sezerniert.
  • Daneben produzieren auch die Plazenta und die Nebennierenrinde Progesteron
  • Wirkung auf die Geschlechtsorgane:
  • Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut für die Aufnahme des Eies
  • Engstellen der Zervix
  • Erhalten einer Schwangerschaft, sog. Schutzhormon der Schwangerschaft
  • Entwicklung des Milchgangsystems der Brust
  • Wirkung auf andere Organe:
  • Abfall der Triglyzeride im Blut
  • Erhöhung der Körpertemperatur um ca. 0,5 °C
  • Erweiterung der Gefäße

Androgene

  • Testosteron ist das wichtigste Androgene
  • Bei der Frau nur ganz geringe Bildung in der Nebennierenrinde
  • Zu viele Androgene resultiert in einer Krankheit namens Hyperandrogenämie
  • Hyperandrogenämie >>> Vermännlichung, z. B. verstärkter Bartwuchs.

Menstruationszyklus

Bei der geschlechtsreifen Frau kommt es monatlich zu zyklischen Veränderungen der Geschlechtsorgane.

  • Dauert im Mittel 28 Tage (normal: 25–31 Tage)
  • es entstehen ein befruchtungsfähiges Ei und optimale Bedingungen für dessen Einnistung im Uterus
  • wird in vier Phasen unterteilt

Menstruation (Regelblutung) 1.-4. Tag

Abstoßung der oberen Schicht der Gebärmutterschleimhaut (Funktionalis)

Proliferationsphase (Aufbauphase) 5.-14. Tag

  • Gebärmutterschleimhaut wird durch Östrogene zum Neuaufbau angeregt
  • Durch Wirkung des FSH reift ein Follikel
  • Ovulation
  • Durch den FSH- und LH-Anstieg kommt es 14 Tage vor der Menstruation zum Eisprung
  • Aus Restfollikel entwickelt sich der Gelbkörper

Sekretion-Phase 15.-28. Tag

  • durch das vom Gelbkörper gebildete Progesteron kommt es in dieser Phase zur Ausstattung der Gebärmutterschleimhaut mit Drüsen und Nähstoffen, um den Uterus auf eine Schwangerschaft vorzubereiten
  • Diese Phase ist in Länge konstant, da Corpus luteum eine Lebensdauer von 14 Tagen hat

Ischämische Phase: dauert nur wenige Stunden

  • abfallende Progesteron Wirkung >>> Durchblutungsstörungen der Funktionalis >>> stirbt ab an wird abgestoßen
  • Menstruation (als Hormonentzugsblutung)
  • Erneuter Beginn der ersten Phase

Prämenstruelles Syndrom

  • 2. Zyklushälfte
  • es kommt manchmal zu körperlichen und psychischen Beschwerden
  • Wassereinlagerung (Ödembildung)
  • Brustspannen
  • Kopfschmerzen (bis hin zu Migräne)
  • Neigung zu Depressionen
  • erhöhte Reizbarkeit
  • Ursache ist bis heute ungeklärt
  • Therapie muss sich an Symptomen orientieren

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Weitere Quellen zur Gynäkologie
Gynäkologie

Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.
Gynäkologie

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