Schweiß, Funktion und Aufbau der Schweißdrüsen
Definition:
Schweiß, lat. Sudor, ist eine aus den Schweißdrüsen der Haut ausgeschiedene Flüssigkeit.
Transpiration:
Schweißsekretion, schwitzen
Perspiratio insensibilis:
Unmerkliche Flüssigkeitsabsonderung (Haut/Lunge)
Perspiratio sensibilis:
Merkliche Schweißabsonderung
(Schwitzen)
Anhidrosis:
Fehlende Schweißabsonderung
- durch angeborenes Fehlen der Schweißdrüsen
- Durch Zerstörungen der Schweißdrüsen (Verbrennungen, Drucknekrosen)
- Führt zu Wärmestauung
Inhaltsverzeichnis
- 1 Schweiß, Funktion und Aufbau der Schweißdrüsen
- 1.1 Transpiration:
- 1.2 Perspiratio insensibilis:
- 1.3 Perspiratio sensibilis:
- 1.4 Anhidrosis:
- 1.5 Hypohidrosis:
- 1.6 Hyperhidrosis:
- 1.7 Ekkrine Schweißdrüsen
- 1.8 Apokrine Schweißdrüsen
- 1.9 Vermehrte Schweißdrüsen findet man:
- 1.10 Schweißzusammensetzung:
- 1.11 Unangenehmer Schweißgeruch entsteht bei:
- 1.12 Fettiger Schweiß bei:
- 1.13 Nachtschweiß bei:
- 1.14 Einseitig übermäßige Transpiration bei:
- 1.15 Physiologisch
Hypohidrosis:
Verminderte Schweißproduktion
- Bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit
- Nach Atropinapplikation
- Führt zu Wärmestauung (Hitzschlag)
Hyperhidrosis:
Vermehrte Schweißproduktion
- Bei Fieberabfall
- Hoher Außentemperatur
- Starker, körperlicher Belastung
- Fettleibigkeit
- Nervosität
- Schilddrüsenüberfunktion
- Fehlregulationen des Zentralnervensystems
Langanhaltende, vermehrte Schweißproduktion führt zum Kochsalzverlust.
Merke:
Kalter, klebriger, klein perliger Schweiß sind Anzeichen für einen Schock.
Ekkrine Schweißdrüsen
- Befinden sich überall in der tiefen Lederhaut
- Haben einen eigenen Ausführungsgang
- Produzieren saures Sekret
Apokrine Schweißdrüsen
- Zu finden im Bereich der Achselhöhlen und der Schamgegend
- Ausführungsgänge münden in den Haarkanal
- Produzieren alkalische, geschlechtsspezifische Duftstoffe
Vermehrte Schweißdrüsen findet man:
- an den Füßen
- den Handinnenflächen
- auf der Stirn
- in den Achselhöhlen
Die Schweißabsonderung bei normaler Außentemperatur beträgt 500ml innerhalb von 24h.
Schweißzusammensetzung:
- Wasser
- Kochsalz
- Kalium
- Stickstoffhaltige Substanzen
- Flüchtige Fettsäuren
Unangenehmer Schweißgeruch entsteht bei:
- Bakterieller Zersetzung (mangelhafte Körperpflege)
- Bei Fettsüchtigen (Achselschweiß, Dammschweiß, Fußschweiß)
- Tuberkulose (säuerlicher Geruch)
- Urämie (urinöser Geruch)
- Koma Diabethikum (Azeton hämischer Schweißgeruch)
Pathologische Veränderungen der Transpiration:
Kleinperlig, klebrig, kalt bei:
• Schock, Erbrechen, vegetativen Störungen
Fettiger Schweiß bei:
- vermehrter Talg Sekretion (Seborrhoe)
- Parkinson
Nachtschweiß bei:
- Tuberkulose
- Hyperthyreose
- Nierenfunktionsstörungen
Einseitig übermäßige Transpiration bei:
Physiologisch
- nach Genuss von sauren Speisen
- nach Genuss von Senf
Pathologisch
- bei Hemiplegie
- Affektionen des Hals Sympathikus
- Tabes dorsalis
- Enzephalitis
- Zwischenhirntumoren
Wichtige pflegerische Maßnahmen bei starker Transpiration:
- Patient vor Zugluft schützen
- Gute Körperpflege
- Waschen mit Wasser und Seife
- Benutzung von Deo, evtl. Puder
- Häufiger Wechsel von Kleidung und Bettwäsche
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- Dekubitusprophylaxe
- Intertrigoprophylaxe