Autor/in: Teddy

Atmung und Pneumonie Seite 2

Zäh, faden ziehend, glasigAsthma bronchiale
Vor allem morgens, größere Menge weißlichen SchleimsChron. Bronchitis Raucherhusten.
Eitrig, grün – gelb, oft leicht süßlich riechendBakterielle Infektion der Atemwege, z. B. eitrige Bronchitis, Lungenentzündung, Lungenabszess.
Übel riechend – fauligGewebezerfall der Lunge bei Bronchialkarzinom
Rotbraune VerfärbungGeringe Menge bei Lungenentzündung, Bronchialkarzinom, Tuberkulose, Lungenembolie
Dünnflüssig, schaumig, evtl. blutigAkutes Lungenödem

TUSSIS = HUSTEN

  1. heftige Ausatmung gegen die zunächst geschlossene, dann plötzlich geöffnete Stimmritze
  2. Hustenreflex = Schutzreflex, der die Atemwege frei von Fremdkörper und andere schädlichen Reize befreit

wie: Bronchialsekret (Sputum), Gase (z. B. trockene Luft) oder Partikel

produktiver Husten

= mit Auswurf / Sputum

  1. locker, rasselnd, mit Sputum verbunden
  2. es wird Sekret abgehustet, das von der Bronchialsekret Schleimhaut gebildet wird

unproduktiver Husten

= ohne Auswurf / Sputum

  1. trockener Reizhusten, es wird kein Sekret abgehustet
  2. bei Atemwegsreizungen (Nikotinabusus), Bronchialkarzinom, chemische Reize
  3. keuchend einziehende Einatmung, abgehacktes bellendes Husten = Keuchhusten

PNEUMONIEPROPHYLAXE

Ursachen und begünstigende Faktoren für eine Pneumonie (Lungenentzündung)

Ursachen

  1. Bakterien
  2. Viren
  3. Pilze

Begünstigende Faktoren:

  1. Allergene
  2. Infektionen im Bereich der Atemwege und der Mundschleimhaut (z. B. Soor) → absteigende Infektion
  3. Immobilität → flache Atmung: ungenügende Belüftung der Lunge
  4. Aspiration → Fremdkörperansammlung: z. B. Speisen, Mageninhalt, Blut
  5. Immunabwehrschwäche
  6. Sekret-Ansammlung in der Lunge

Gefährdeter Personenkreis / Risikogruppen

  1. Bettlägerige, immobile, Bewohner/in / Patient mit Lähmungen
  2. Bewohner/in / Pat mit Schluckstörungen
  3. Bewusstlose / Komatöse
  4. Schwerstkranke (Tumorkranke, Aids)
  5. Abwehrgeschwächte
  6. Allergiker
  7. Raucher
  8. Lungenkranke (z. B. bei chronische Bronchitis, Lungenemphysem, …)
  9. Nach OPs: Schonhaltung, Schmerzen
  10. Falsch / unphysiologisch gelagerte Bewohner/in / Patient (kein Hüftknick, Essen anreichen im Liegen)
  11. Sonden ernährte
  12. Schlechte und unzureichende Mundpflege
  13. Bewohner/in / Patient mit Kortisontherapie / Antibiotikatherapie

Maßnahmen zu Pneumonieprophylaxe

Mobilisation:

durch erhöhten Sauerstoffbedarf

→ vertiefte Atmung → bessere Belüftung und durch verstärkte Ausatmung Förderung
des Abtransports von Bronchialsekret

Vermeidung von Immobilität z. B.
  • Frühmobilisation: Bewegungsübungen, auf die Bettkante setzen
  • Geh Übungen
  • einsetzen von Gehhilfen

Aspirationsprophylaxe

  1. physiologische Lagerung während der Nahrungsaufnahme, Mundpflege, Sondenkost Gabe
  2. nach Gabe von Sondenkost 20 – 30 Minuten Oberkörper erhöht lassen, sonst Reflux (Rückfluss)
  3. Mundhöhle von Nahrungsresten freihalten (nach dem Essen Mundpflege)
  4. evtl. Absaugen, falls Abhusten nicht möglich ist
  5. Nährboden für Mikroorganismen
  6. Entzündung
  7. andicken von Flüssigkeiten und Nahrung

Atemunterstützende Lagerungen

Oberkörperhochlagerung (ab 30°)

  • bessere Belüftung der Atemwege
  • gut bei Atmungsstörungen
  • Oberkörper hochlagern, Arme mit Kissen / Blöcken unterstützen
  • mit V -, A -, T -, I – Lagerungen kombinierbar

V-, A-, T-, I – Lagerungen

– V – Lagerung:

  • Belüftung der unteren Atemwege
  • ca. 20 anwendbar, je nach Toleranz des Bewohner/in
  • so oft wie möglich anwenden
  • Dekubitusgefahr
  • feste Kissen verwenden / nicht zu weich
  • Vorgeformte Kissen von 40 × 80 cm verwenden oder ausrangierte Daunenkissen 80 × 80 cm zum Schiffchen formen

– A – Lagerung:

  • Belüftung der oberen und seitlichen Atemwege
  • ca. 20 anwendbar, je nach Toleranz des Bewohner/in
  • so oft wie möglich anwenden
  • feste Kissen verwenden / nicht zu weich
  • Vorgeformte Kissen von 40 × 80 cm verwenden oder ausrangierte Daunenkissen 80 × 80 cm zum Schiffchen formen

– T – Lagerung:

  • Belüftung aller Atemwegsbereiche
  • wird am meisten problemlos toleriert
  • individuelle Lage des Querbalkens, dadurch ist wechselbar, ob der untere -, mittlere – oder obere Bereich der Lunge belüftet wird

– I – Lagerung:

  • eignet sich besonders für kleine und schmale Personen
  • es ist nur ein Schiffchen erforderlich
  • leichte Dehnung des gesamten Brustraums

Halbmondlagerung:

  • überdehnte Seite wird besser belüftet
  • nur bei beweglichen Bewohnerinnen anwendbar
  • keine Kontraindikationen
  • je nach Bewohner/in ca. 10 – 15 Minuten tolerierbar
  • keine Lagerung der ersten Wahl

Schiefe Ebene:

  • höher gelegene Seite besser belüftet, untere Seite durchblutet
  • Sekret kann besser abgehustet werden

135° – Lagerung:

  • hinterer Lungenbereich wird besser belüftet
  • Sekrete können besser abfließen

Kutschersitz:

  • gut bei Atembeschwerden
  • Anlehnung in sitzender Position an Stuhllehne, Wand, Schrank

Lagerungen je nach Toleranz des Bewohner/in / Patient meistens 15 – 20 Minuten. Mehrmals am Tag anbieten. Im Wechsel mit anderen Lagerungen. Im Liegen sitzen oder halbsitzender Position anwendbar.

Mundhygiene

Ziel:

  • Intakte Mundflora
  • Vermeidung absteigender Infektionen
  • Vermeidung von Aspiration

Maßnahme:

  1. regelmäßige Mundpflege, min. 2 x täglich: morgens und abends sowie nach jedem Essen
  2. auf Nahrungsresten im Mundraum achten: besonders bei Menschen mit Schluckstörungen (z. B. Apoplex), Prothesen (besonders bei schlecht sitzenden)
  3. bei Bedarf: regelmäßige Durchführung einer Soor – und Parotitisprophylaxe

Atemübungen

Atmen gegen Widerstand → Lippenbremse

  • Diffusionszeit wird verlängert
  • Alveolen werden gedehnt
  • gut für Asthmatiker
  1. Bewohner/in anregen zur tiefen Bauchatmung, durch die Nase tief einatmen und durch den Mund ausatmen
  2. Singen, Lachen (automatisch eine tiefe Atmung)
  3. Kontaktatmung:
  • auch anwendbar, wenn der Bewohner/in nicht mehr aktiv mitmachen kann
  • bei aktiven die Hand wegatmen lassen
  • bei Auflegung der Hand wird automatisch in diese Richtung geatmet
  • sehr effektiv
  • mit Franzbranntwein einreiben oder abklopfen → Vorsicht: hat austrocknende Wirkung
  • so oft wie möglich durchführen, besonders bei Bewusstseins eingetrübten und Minder belüfteten Bereichen

Einsatz von Hilfsmittel (nach ärztlicher Verordnung)

Triflow – Atemtrainer:

Ziel: langsame, tiefe und anhaltende Atmung

  • Erweiterung der Alveolen
  • Sekretlösung

Durchführung:

  • Bewohner/in atmet aus
  • Mundstück mit den Lippen umschließen
  • tief einatmen → die Bälle in den Kammern anheben und oben halten
  • ohne Mundstück wieder ausatmen
  • Übung 4 – 5 x wiederholen, 5 x täglich

Beachte:

  • Mundstück säubern
  • Atemtrainer jeweils nur für eine Person

Andere Atemtrainer:

  1. Coach Trainer
  2. Monoflow

Dienen demselben Zweck (Gebrauchsanleitung beachten)

– Gibel – Rohr:

Ziel: Vertiefung der Atmung

  • Bewohner/in / Patient atmet die eigene Ausatmungsluft ein durch Totraumvergrößerung (z. B. Trachea)
  • Reizung des Atemzentrums durch CO₂ Anstieg
  • evtl. Sekretlösung bei vorhandener Ansammlung

Durchführung:

  • zu Beginn 3 – 4 Elemente und Mundstück
  • wichtig: Nasenklemme
  • Mundstück fest mit den Lippen umschließen
  • 15 – 20 x atmen (ein und aus), nicht schneller als 24/Min.
  • 8 – 10 x / täglich
  • Bewohner/in / Patient beobachten, evtl. Übung abbrechen
  • Sputum Becher, Zellstoff bereithalten

Kontraindikationen:

  • schwerem Asthma bronchiale
  • Atemnot
  • Lungenemphysem
  • Herzinsuffizienz
  • Hypoxie (Sauerstoffmangel)

Unterstützung bei der Sekret-Entleerung

  1. Sekret auflockernde Maßnahmen (ASS, Einreiben, Abklopfen, Vibrieren)
  2. ausreichend Flüssigkeitszufuhr
  3. Hilfestellung beim Abhusten
  4. Absaugen
  5. Inhalation

Sauerstoffgabe

Weitere Quellen zur Atmung und Pneumonie
Atmung und Pneumonie

Lungenentzündung (Pneumonie)
Lungenentzündung
Atmung

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